Doktorgrad in Medizinischer Optik
Aalener FH-Ingenieur Karl Stock promovierte an der Uni Ulm
(29.05.01/HS) Noch ist die Promotion von Fachhochschul-Absolventen nicht die Regel. Schließlich bilden die Fachhochschulen besonders praxisnah aus, und ihre Absolventen zieht es meist rasch in die Industrie, wo sie nicht selten führende Stellungen erreichen. Dass nach dem FH-Studium der wissenschaftliche Weg nicht verbaut ist, haben in den vergangenen Jahren aber immer wieder Absolventen bewiesen. Zu ihnen zählt auch der Aalener FH-Ingenieur Karl Stock, der vor kurzem seine Promotion an der Uni Ulm mit einmaligem Erfolg abgeschlossen hat.
Stock gehört zu den Doktoranden, die ihre Promotion nicht im Ausland erworben haben, sondern die Möglichkeit nutzten, die deutsche Universitäten den besten FH-Absolventen bieten. Fachhochschulabgänger mit einem sehr guten Notendurchschnitt können an verschiedenen Universitäten ein so genanntes Eignungsfeststellungsverfahren absolvieren, in dessen Rahmen sie zwei bis drei Semester lang verschiedene Lehrveranstaltungen der Uni besuchen und erfolgreich abschließen müssen. Nach bestandener Eignungsfeststellungsprüfung werden sie von der jeweiligen Fakultät als Doktorand zugelassen. Diesen "steinigen" Weg beschritt Karl Stock, der auf dem interdisziplinären Gebiet der Medizinischen Optik unter der Betreuung von Prof. Dr. Herbert Schneckenburger promovierte. Der Ellwanger Stock absolvierte an der Uni Ulm die geforderten Lehrveranstaltungen in Zellbiologie und Physiologie, legte ein biologisches "Praktikum für Mediziner" ab und schrieb eine Zulassungsarbeit über Einsatzmöglichkeiten des Lasers in der Mittelohrchirurgie, in der er eigene Experimente vorstellen konnte.
In knapp vier Jahren promovierte er anschließend mit dem Thema "Entwicklung, Evaluierung und Anwendung eines mikroskopischen Aufbaus zur tiefenaufgelösten Fluoreszenzmessung unter Totalreflexionsbedingungen" im Rahmen von zwei BMBF-Projekten der FH Aalen und des Instituts für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik (ILM) an der Universität Ulm. Dank der sehr guten Ausstattung und Infrastruktur im Aalener Studiengang Optoelektronik und dem FH-Institut für Angewandte Forschung (IAF) konnte er nahezu alle Experimente in Aalen durchführen. Er hinterließ eine theoretisch und experimentell hervorragende Arbeit sowie eine weltweit einmalige mikroskopische Beleuchtungseinheit, von der sich Prof. Schneckenburger und seine Ulmer Kollegen vielseitige Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis versprechen.
Stocks Arbeit wurde von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm mit "summa cum laude" bewertet. Diese herausragende Bewertung erlangen nur wenige Uni-Absolventen, für einen Fachhochschul-Ingenieur wurde sie erstmalig vergeben. Seine Leistung ist um so höher zu erachten, als er während seiner gesamten Promotionszeit noch an verschiedenen anderen Projekten des ILM mitgearbeitet hat.
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