"Hier kann ich mich einmischen"
Hans-Olaf Henkel führt Leibniz-Gemeinschaft von Berlin aus - neues Büro in der Hauptstadt - Geschäftsstelle bleibt in Bonn
Berlin/Bonn. Seit dem Teilumzug der Bundesregierung an die Spree ist die alte Hauptstadt Bonn zwar nicht in den politischen Tiefschlaf zurückgefallen. Aber die große Politik, nicht zuletzt auch die Forschungspolitik, wird in Berlin gemacht. Der neue Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) hat denn auch seinen Sitz in der Hauptstadt genommen. Hans-Olaf Henkel, seit Juli frisch im Amt, schätzt die Vorzüge Berlins: "Hier kann ich mich einmischen." Seit Beginn des Monats steht ihm ein Büro mit mehreren Mitarbeitern unweit des politischen Zentrums zur Verfügung. Henkel sieht seine Hauptaufgabe darin, die Interessen der 78 Leibniz-Institute zu vertreten, wie er unlängst im Interview betonte (Leibniz 2-2001): "Das ist eindeutig meine Priorität, das ist meine Aufgabe, und dafür wurde ich gewählt." Daneben wolle er sich aber auch als Anwalt der Forschung zu übergreifenden Fragen von Bildung und Forschung zu Wort melden. Berlin biete dafür das richtige Pflaster. Derzeit ist die Leibniz-Gemeinschaft die einzige bedeutende Wissenschaftsorganisation, deren Präsident seinen Dienstsitz in der Hauptstadt hat.
Noch befinden sich mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zwei wichtige Partner der Leibniz-Gemeinschaft in Bonn. Der enge Kontakt auf Arbeitsebene wird geschätzt; aus dem Ministerium kommt folglich auch das Signal, der Hauptsitz der Leibniz-Gemeinschaft möge am Rhein bleiben. Henkel respektiert diesen Wunsch: "Der komplette Umzug der Bundesregierung nach Berlin ist für mich nur noch eine Frage der Zeit. Aber wir werden nicht vor dem BMBF die Zelte in Bonn abbrechen."
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören insgesamt 78 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Mit Henkel leitet erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ein Spitzenvertreter der Industrie eine große deutsche Wissenschaftsorganisation. Näheres unter: http://www.wgl.de.
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