Forum Bildung im Interview: "Die Lehrerausbildung ist unbefriedigend"
Pressemitteilung 22/2001
"Die Lehrerausbildung ist unbefriedigend"
Bachelor- und Master ersetzen in Nordrhein-Westfalen das Lehramtsstudium
Die Uni Bochum macht Ernst: Das Lehramtsstudium wird abgeschafft. Ab dem kommenden Wintersemester sollen alle künftigen Lehrer Bachelor- und Master-Abschlüsse machen. Bochum setzt bereits jetzt einen Gesetzentwurf um, der seit kurzem im Düsseldorfer Bildungsministerium liegt: Die Reform der Lehrerausbildung.
Die Online-Redaktion des Forum Bildung sprach mit Staatssekretär Hartmut Krebs vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen und Dr. Marlon Jopp vom Zentrum für Lehrerbildung in Bochum über die gestufte Lehrerausbildung. Weitere Informationen unter http://www.forumbildung.de
Die Lehrerausbildung als Sorgenkind: Fachdidaktik, Erziehungswissenschaft und fachwissenschaftliches Studium sind nicht verzahnt, der Praxisbezug fehlt und die Studienzeiten sind zu lang. Damit soll jetzt Schluss sein: Nordrhein-Westfalen führt als erstes Bundesland die gestufte Lehrerausbildung ein. Alle Studierenden absolvieren ein fachwissenschaftliches Basisstudium, in dem auch berufsübergreifende Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Danach müssen sie sich für ein spezielles Master-Studium entscheiden, in dem Lehrer und Lehrerinnen ihr Rüstzeug für die Schule - Fachdidaktik und Erziehungswissenschaften - mitbekommen.
Nordrhein-Westfalen schlägt den richtigen Weg ein, ist Staatssekretär Hartmut Krebs vom Bildungsministerium in Düsseldorf überzeugt, denn die herkömmliche Lehrerbildung sei unbefriedigend. Mit dem neuen Modell würde ein neuer Qualitätsstandard etabliert.
Bochum macht nun den Anfang. Warum? "Wir haben gar keine andere Chance", gibt Dr. Marlon Jopp vom Zentrum für Lehrerbildung zu, schließlich sei dieses Modell die einzige Chance, Bochum als Standort der Lehrerausbildung zu retten. Die Regierung in Düsseldorf will die Lehrerausbildung auf wenige Unis konzentrieren. Allerdings hofft er, dass die Landesregierung bundeseinheitliche Regelungen anschieben kann, denn sonst sei das Modell "zum Einstampfen geeignet". Hartmut Krebs hat da keine Bedenken. Er sieht die Landesregierung auch nicht allein auf weiter Flur, denn in der Kultusministerkonferenz "fühlen wir uns eher gefördert als gebremst".
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