Die internationale Dimension der Frauenbewegung
Die neue Sonderausgabe der "Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien" (Hg. von Helen Schwenken, Universität Kassel, und Prof. Dr. Ilse Lenz, Ruhr-Universität Bochum) will in Deutschland die Debatte um die internationale Dimension der Frauenbewegung forcieren.
Kassel. Die neue Sonderausgabe der "Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien" (Hg. von Helen Schwenken, Universität Kassel, und Prof. Dr. Ilse Lenz, Ruhr-Universität Bochum) will in Deutschland die Debatte um die internationale Dimension der Frauenbewegung forcieren.
Die Geschlechterpolitik und die Frauenbewegungen haben sich globalisiert, die wissenschaftliche und politische Diskussion darüber steht hier hingegen noch am Anfang. Die Autorinnen des Sonderheftes analysieren diese internationalen Prozesse und fragen nach neuen Möglichkeiten, aber auch Risiken für die lokale und nationale Frauenpolitik. Ein Beispiel für die Autorinnen ist der Weg von Gender Mainstreaming (die Gleichstellungsverpflichtung der EU), die zunächst international von Frauenbewegungen entwickelt, dann in den EU-Vertrag von Amsterdam aufgenommen und damit verbindlich wurde. Nun fängt die Umsetzung in der Bundesrepublik erst an.
Die neue Internationalität bietet ein breites Experimentierfeld. Frauenbewegungen aller Länder entwerfen verschiedene Wege zur Gleichheit, aus denen die anderen auch lernen können. Mit den globalen feministischen Netzwerken haben sich transnationale Räume für Information, Kommunikation und Koalitionen entfaltet.
Die Autorinnen diskutieren Globalisierung und den Einfluss von Frauenbewegungen vor allem auf Europa und fragen, ob die internationale Finanzpolitik und die Welthandelsorganisation (WTO) geschlechterdemokratisch zu reformieren seien. Sie stellen Fraueninterventionen in die internationale Politik zusammenfassend dar und untersuchen an mehreren Beispielen die lokale, nationale und globale Vernetzung von Frauenbewegungen.
Das Heft ist Marie Jahoda (1907-2001) gewidmet, einer Pionierin für Frauen in den Sozialwissenschaften und Namensgeberin für die Internationale Marie-Jahoda-Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum. Zu den Autorinnen gehören u.a. Ilse Lenz (Bochum), Alison Woodward (Brüssel), Brigitte Young (Mitglied der Kommission zur Globalisierung des deutschen Bundestags, Münster), Christa Wichterich (Bonn), Helen Schwenken (Kassel), Regina Dackweiler (Frankfurt) und Susanne Schunter-Kleemann (Bremen).
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Lokal, national, global? Frauenbewegungen, Geschlechterpolitik und Globalisierung. Sonderheft der Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien (2001)
Kleine Verlag Bielefeld (38 DM)
Bezug
Postfach 101668, 33516 Bielefeld; KV@Kleine-Verlag.de
Weitere Informationen
Helen Schwenken, Fachbereich 5, Nora-Platiel-Str. 1, Universität GH Kassel, 34109 Kassel, Tel. (0561) 804-3111, Email: Helena.Schwenken@uni-kassel.de
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