Forum Bildung - "Es müssen mehr Zeichen gesetzt werden"
Pressemitteilung 23/2001
"Es müssen mehr Zeichen gesetzt werden"
Bildungskanon für Siebenjährige - Interview mit Donata Elschenbroich
Was sollte ein Kind in seinen ersten sieben Lebensjahren erlebt haben, können, wissen? Eine ganze Menge, meint Donata Elschenbroich. Die Online-Redaktion sprach mit der Autorin des Buches "Weltwissen für Siebenjährige" über das niedrige berufliche Ansehen von Erziehern, warum Kinder geborene Lerner sind und darüber, dass Deutschland noch einiges vom Ausland lernen kann. Eine neue Serie des Forum Bildung mit Interviews, Berichten und Porträts unter http://www.forumbildung.de
Kindertagesstätten führten in der Bildungsdebatte viele Jahre ein Schattendasein. Die Hauptdarsteller waren Gymnasium und Hochschule. Das war einmal. Inzwischen haben alle den Stellenwert des Kindergartens als Bildungseinrichtung erkannt - dessen Bildungsausftrag ist sogar gesetzlich verankert. Donata Elschenbroich trifft mit ihrem offenen Bildungskanon für Siebenjährige den richtigen Nerv: Das Buch rangiert in der SPIEGEL-Bestsellerliste für Sachbücher auf Platz 11.
"Das Verb 'müssen' ist nicht der Gestus dieses Kanons", stellt die Autorin fest. Der Kanon soll den Horizont erweitern und den Bildungsanspruch konkretisieren. Vor allem ist es aber eine Selbstverpflichtung und Checkliste für die Eltern. Warum Deutschland zusammen mit Österreich das Schlusslicht in puncto Qualität von Kindertagesstätten ist? Die schlechte Ausbildung der Erzieher/innen sei zum Teil schuld, meint Donata Elschenbroich. Erzieher genießen kein besonders hohes berufliches Ansehen und das übertrage sich auf die Kinder. Ihr Rezept dagegen: Die Ausbildung muss akademisch werden und die Elementarpädagogik in Deutschland insgesamt internationaler. Denn im Ausland tummeln sich die guten Beispiele: In Japan, den USA, Ungarn und Schweden.
Auch das Forum Bildung fordert in seinen Vorläufigen Empfehlungen zur Chancengleichheit, dass die Erzieherausbildung aufgewertet wird. http://www.forumbildung.de
Vor allem müssten von der Politik "mehr Zeichen gesetzt werden", fordert Donata Elschenbroich. Diese Zeichen seien nicht einmlal teuer, denn so könnten Preise für gute Projekte ausgelobt oder Erzieherinnen via Städtepartnerschaften für Praktika ins Ausland geschickt werden.
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