Vom Kunstherz bis zum OP-Roboter - Workshop AUTOMED
Um die Wiederherstellung und Unterstützung von Organfunktionen, die Neuroprothetik und die Rehabilitation sowie die Robotik in der Medizin dreht sich alles beim 3. Workshop "Automatisierungstechnische Methoden und Systeme für die Medizin" (17./18. September, Hörsaal HMA 30).
Bochum, 10.09.2001
Nr. 260
Vom Kunstherz bis zum OP-Roboter
Biologische und technische Teilsysteme kooperieren
AUTOMED-Workshop: Automatisierung für die Medizin
Um die Wiederherstellung und Unterstützung von Organfunktionen, die Neuroprothetik und die Rehabilitation sowie die Robotik in der Medizin dreht sich alles beim 3. Workshop "Automatisierungstechnische Methoden und Systeme für die Medizin" (17./18. September, Hörsaal HMA 30 der Ruhr-Universität). Rund 70 Ingenieure und Ärzte präsentieren und diskutieren ihre Ansätze, die auf selbstoptimierende Systeme zielen - z. B. selbsteinstellende Herzschrittmacher und Operationsroboter, die mit dem Chirurgen ein abgestimmtes Gesamtsystem bilden. Sie beziehen das Verhalten der Körpersysteme von vornherein in die Planung der Unterstützungssysteme ein. Veranstalter des Workshops ist der Fachausschuss AUTOMED (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Werner, Medizinische Fakultät der RUB).
Organfunktion unterstützen
Schwerpunkte des Workshops liegen auf verschiedenen Anwendungsgebieten neuer mess- und regelungstechnischer Ansätze in der Medizin. So geht es z. B. um die Wiederherstellung und Unterstützung von Organfunktionen, vor allem von Herz, Niere und Lunge. Ein anderer Anwendungsbereich ist die Neuroprothetik und Rehabilitation insbesondere für querschnittgelähmte Patienten. Die Robotik in der Medizin, z. B. im Operationssaal, ist ein Thema der Veranstaltung.
Herausforderung biologische und medizinische Systeme
Nach den Herausforderungen, die bisher vor allem aus der Produktionstechnik und der Verfahrenstechnik an die Automatisierungstechnik gerichtet waren, sind es nun in stärkerem Maße biologische und medizinische Systeme. Sie müssen mit system- und automatisierungstechnischen Methoden analysiert, unterstützt oder wiederhergestellt werden. System- und Regelungstechniker gehen diese Aufgaben an, indem sie das Systemverhalten der vorgegebenen Systeme, in diesem Fall der Körpersysteme wie Herz, Kreislauf, Nierensystem usw., in den Entwurf der technischen Komponenten (Herzschrittmacher, Herzunterstützungssysteme, Dialysatoren usw.) von vornherein mit einbeziehen. So erreichen sie im Gesamtsystem eine optimale Kooperation der biologischen und der technischen Teilsysteme.
Ziel: Selbstoptimierende Technik
Das Akronym AUTOMED steht für die Zielsetzung, weitgehend autonome selbstoptimierende Systeme für die Medizin zu entwickeln. Das künstliche Herz, der selbsteinstellende Herzschrittmacher und die Neuroprothese für Querschnittgelähmte, aber auch der Operations-Roboter, der mit dem Chirurgen ein abgestimmtes Gesamtsystem bildet, sind herausragende Beispiele dieser Zielsetzung. Der bundesweit agierende Fachausschuss AUTOMED wird gemeinsam von der VDI / VDE Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik und der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE getragen.
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Werner, Lehrstuhl für Biomedizinische Technik, Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25442, Fax: 0234/32-14117, Email: werner@biomed.ruhr-uni-bochum.de