Zucht und Ordnung im Rheinland
Auch wenn früher vieles anders war und, glaubt man dem Volksmund, einiges besser: Dem Alkohol sprachen die Bürger schon vor einigen hundert Jahren gerne zu, und häufig auch in Mengen, die einem friedlichen Miteinander abträglich waren. Wie der Staat früher mit dem Alkoholkonsum seiner Bürger umging, beleuchtet die 59. Arbeitstagung des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande, die am 24. und 25. September im Festsaal der Universität Bonn stattfindet. Thema der Tagung: "Vom heiligen Frieden zur guten Policey - Zucht und Ordnung im Rheinland vom 11. bis zum 18. Jahrhundert."
Der Alkoholkonsum steht im Mittelpunkt des Abendvortrags von Privatdozent Dr. Gunther Hirschfelder am 24. September um 18 Uhr, zu dem auch interessierte Laien willkommen sind. Hirschfelder wird das Thema nicht trocken abhandeln, sondern anhand einer Fülle von Beispielen zu Kneipenkultur, Gelagen, Feiern und öffentlichen Lustbarkeiten einerseits und staatlicher Kontrolle und Repression andererseits.
Der Vortrag des Koblenzer Wissenschaftlers Dr. Walter Rummel beschäftigt sich dagegen mit den Hexenverfolgungen im Rheinland und beleuchtet, welchen staatlichen Interessen die grausame Verfolgung und Vernichtung vermeintlicher Hexen diente. Andere Referenten befassen sich mit Bürgerunruhen in rheinischen Städten und mit der staatlichen Ordnungs- und Sicherheitspolitik.
Vertreter der Medien sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen; das Vortragsprogramm beginnt jeweils um 10 Uhr und endet am späten Nachmittag.
Weitere Informationen: Institut für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande, Tel.: 0228/73-7553, Fax: 0228/73-7562, E-Mail: igl@uni-bonn.de