Schüler optimieren Katalysatoren
Modellierungswoche bietet praxisnahe Einblicke in die Mathematik
Im normalen Mathematikunterricht bleibt an den Schulen oft wenig Zeit, um über die reinen Rechentechniken hinaus auch Anwendungen der Mathematik ausführlich zu besprechen. Zum Teil kommt dies sogar in der Lehramtsausbildung zu kurz. Daher wird in den Schulen oft ein völlig falsches Bild der Mathematik vermittelt, wodurch Mathematik an den Schulen kaum als lebendige, anwendungsorientierte Wissenschaft wahrgenommen werden kann.
Um diese Lücke zu schließen, veranstaltet das Zentrum für praktische Mathematik (ZPM) des Fachbereichs Mathematik der TU Darmstadt in den Herbstferien vom 30. September bis 5. Oktober eine Modellierungswochen für Schüler, Lehramtsstudierende und Lehrer in Höchst im Odenwald.
Insgesamt 40 Schüler, acht Lehramtsstudierende und acht Lehrer bearbeiten dabei in acht Gruppen acht praktische Probleme aus Politik, Wirtschaft und Technik. Mit dabei sind acht Betreuer des Fachbereichs Mathematik der TU Darmstadt. Alle Teilnehmer arbeiten gleichberechtigt und weitgehend ohne Unterstützung. Am Ende der Woche werden die Lösungen, die in der Regel die Erstellung eines Computerprogramms erfordern, vor den anderen Teilnehmern und Vertretern der beteiligten Industrieunternehmen präsentiert.
Seit 2000 veranstaltet das ZPM zusammen mit dem Zentrum für Mathematik/Bensheim im Herbst eine Modellierungswoche. Bei den Aufgaben geht es diesmal um die Optimierung von Katalysatoren, Qualitätssicherung von Rohrleitungen, die Planung einer Autobahnauffahrt, Lieferstrategien einer Tageszeitung, Erosionsmessungen am Rhein, Optimierung von Klemmkeilen, Chlorierung von Swimmingpools und um Proteinfaltung.
Die teilnehmenden Schüler und Lehrer kommen aus Hessen, wobei die Auswahl der Schüler über den landesweiten Mathematikwettbewerb "Tag der Mathematik" geschieht, der vom Zentrum für Mathematik durchgeführt wird. Für die bereits geplanten Modellierungswochen in den Herbstferien 2002 können sich interessierte Lehrer und Lehramtsstudierende an das Zentrum für Mathematik wenden, Tel.: 06151/16-3184. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative "Perspektiven der Mathematik an der Schnittstelle von Schule und Universität" von der Volkswagen-Stiftung gefördert.
Pressekontakt: Prof. Dr. Martin Kiehl, Tel.: 06151/16-3184, kiehl@mathematik.tu-darmstadt.de, Fachbereich Mathematik
he, 25. September 2001, PM Nr. 12/9/2001
Weitere Informationen:
http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/Math-Net/Lehrveranstaltungen/Bildungsangebote/ModWo/Welcome_de.html