Rautenbachpreis an Jens Heimes
Für Jens Heimes scheint der berufliche Werdegang vorgezeichnet. Da sein Vater in Lennestadt eine Gießerei betreibt, war es für den inzwischen 26jährigen ganz natürlich, ein Studium des Maschinenbaus / Fertigungstechnik aufzunehmen. Dass er dies in Aalen tat, ist dem guten Ruf zu verdanken, den dieser Studiengang der Fachhochschule durch die Arbeiten von Prof. Dr. Dr. Klein grenzüberschreitend besitzt.
Nun hat Heimes seine Diplomarbeit vorgelegt und wurde dafür am Freitag in Wernigerode mit einem bundesweit ausgeschriebenen Rautenbachpreis geehrt. In seiner Arbeit setzte er sich mit Fragen des Magnesiumgießens auseinander, genauer gesagt: mit Teilen aus Magnesiumkokillenguss. Im Gegensatz zum Druckguss sind die beim Kokillenguss verwendeten Maschinen und Werkzeuge durch ihren einfacheren Aufbau vergleichsweise kostengünstig. Dies macht das Verfahren trotz seiner geringeren Produktivität für kleinere Stückzahlen rentabel.
Heimes führte in seiner Arbeit Festigkeitsuntersuchungen an im Kokillenguss hergestellten Proben aus zwei Magnesiumlegierungen durch. Die gewonnenen Erkenntnisse brachte er in die Konstruktion einer Rollstuhlvorderfelge ein, die beispielhaft als reales Prüfbauteil ausgewählt wurde.
Magnesium wird seit mehr als 60 Jahren nicht mehr im Kokillenguss vergossen, wodurch das Know-how auf diesem Gebiet verloren gegangen ist. Mit seiner Arbeit legte Heimes den Grundstein für eine Wiederbelebung des Magnesiumkokillengießens, welches derzeit an der FH Aalen in Form des Verbundprojektes MAGUS in Zusammenarbeit mit verschiedenen Industrieunternehmen vorangetrieben wird. Probleme beim Umgang mit Magnesium ergeben sich vor allem aus der starken Oxidationsneigung des Leichtmetalls, die dazu führt, dass es sich bereits im Bereich seiner Schmelztemperatur an der Atmosphäre entzündet. Vor diesen vertrackten Schwierigkeiten dürfe man aber nicht zurückschrecken, meint sein Betreuer Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein anerkennend zu Heimes' Leistung und fügt ergänzend hinzu: "Schließlich ist es nicht zuletzt dieser mutige Forschergeist, der die FH Aalen als Kompetenzzentrum im Bereich der Gusstechniken ausweist."
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein
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