Antrittsvorlesung: Prof. Dr. Eva Matthes über Möglichkeiten und Grenzen der Pädagogik
Ein Jahr nach ihrer Ernennung zur Inhaberin des Lehrstuhls für Pädagogik (Nachfolge Prof. Dr. Fritz März) stellt sich Prof. Dr. Eva Matthes am kommenden Dienstag, dem 23. Oktober 2001, in ihrer Antrittsvorlesung vor. (Beginn 18.15 Uhr in HS II, Universitätsstraße 10). Im Vortragsthema "Möglichkeiten und Grenzen der Pädagogik. Einige Überlegungen im Anschluss an Theodor Litt" spiegelt sich das zentrale Interesse der Professorin an der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik, zu deren prominenten Vertretern neben Hermann Nohl oder Erich Weniger insbesondere auch Theodor Litt zählt.
Eva Matthes studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg die Fächer Deutsch, Sozialkunde und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien und schloss dort nach dem Examen im Jahr 1988 mit einem Stipendium des Freistaats Bayern ein Promotionsstudium in Pädagogik, Soziologie und Neuerer deutscher Literaturwissenschaft an. Die Promotion folgte drei Jahre später mit einer Arbeit über Klafkis Beitrag zur Entwicklung der Pädagogik als Wissenschaft, die mit einem Fakultätspreis ausgezeichnet wurde.
1992 bis 1997 war Matthes wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie nebenberuflich Dozentin an verschiedenen Erwachsenenbildungsinstitutionen. 1997 habilitierte sie sich mit einer Studie über "Die Auseinandersetzung führender Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik mit dem Nationalsozialismus nach 1945 - politische und pädagogische Verarbeitungsversuche".
Als Lehrbeauftragte für Allgemeine Pädagogik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig baute Eva Matthes dort 1997/98 die Theodor-Litt-Forschungsstelle auf. Bis zu ihrer Berufung auf den Lehrstuhl für Pädagogik an der Philosophischen Fakultät I (jetzt: Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät) der Universität Augsburg vertrat sie schließlich eine Oberassistentenstelle am Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg.
Die Hauptarbeitsgebiete der Pädagogik-Professorin, zu denen sie zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt hat, sind im Rahmen der deutschen Erziehungs- und Bildungsgeschichte des 19./20. Jahrhunderts die Schwerpunkte Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, Geschichte des Lehrerberufs sowie Erziehungs- und Sozialisationsprozesse in der NS-Zeit und in der DDR. Besonderes Gewicht legt sie weiterhin auf Aspekte und Fragen der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik (Werk, Wirkungsgeschichte, aktuelle Bedeutung und Grenzen) sowie auf aktuelle pädagogische Herausforderungen, insbesondere auf die Themen Erziehung und Kultur, Werteerziehung im Pluralismus und religiöse Erziehung.
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