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IBM fördert Multimedia Transfer durch WomenŽs Special Preis
Am 15. Oktober war beim diesjährigen Multimedia Transfer, dem E-Learning und IT-Nachwuchswettbewerb aus dem Hochschulbereich, Einsendeschluss. Die Organisatoren zeigen sich aus zweierlei Gründen zufrieden: zum einen sind die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gestiegen, zum anderen hat sich auch der Anteil der weiblichen IT-Talente erhöht. Die Beiträge sind ideenreich, manchmal überraschend und technisch ausgereift. Zu verdanken ist diese Initiative nicht zuletzt einer Kooperation zwischen der IBM Deutschland, Stuttgart sowie dem Rechenzentrum der Universität Karlsruhe.
Die Fragestellung lautet seit geraumer Zeit: Vertragen sich Frauen und die neuen Technologien? Mittlerweile wird diese Frage auch von skeptischen Personalrecruitern mit einem eindeutigen "Ja" beantwortet. Und nicht nur das: Genau 60 von 187 konkreten Arbeitsbeispielen weiblicher Talente liegen jetzt den Juroren des Multimedia Transfer in Forma von Wettbewerbsbeiträgen vor. Im Laufe der Monate November und Dezember werden sie auf Herz und Nieren geprüft, um festzustellen, ob sie zu den Siegern gehören, die einen Messeauftritt bei der Learntec in Karlsruhe oder bei der Milia in Cannes gewinnen oder einen der Geldpreise im Gesamtwert von rund 15.000 Euro.
Die für den WomenŽs Special Preis eingereichten Werke beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Frauen. Da inzwischen die Frauen als der Geheimtip für tatsächliche Rekrutierungserfolge entdeckt worden sind, entstand die Idee eines Sonderpreises, der "multimediale Arbeiten belohnt, die den Einstieg oder die bestehende Tätigkeit von Hochschulabsolventinnen in die Welt der Informatik direkt fördert", so die Ausschreibungsbedingungen von IBM. Parallel hierzu geht das Motto des Multimedia Transfer: "Wie können Hochschulabsolventinnen Kontakte zu attraktiven Unternehmen knüpfen?" Eine Unterstützung des Hochschulwettbewerbs durch IBM lag daher nahe und ist Teil einer Gesamtstrategie "Frauenförderung im Unternehmen".
Ganz in der Stoßrichtung des Wettbewerbs liegt die Einreichung "Portal der Existenzgründerinnen aus dem Bereich Multimedia/Neue Medien", das die Chancen und Möglichkeiten beleuchtet, die speziell dieser Markt für Frauen bietet.
Ein anderer Beitrag "Querelles-Net" stellt eine neue Info-Plattform für die Frauen- und Geschlechterforschung dar. Die online-Rezensions-Zeitschrift erscheint drei Mal jährlich kostenlos. Die bereit gestellten Ressourcen dienen als Orientierung, Informationspool und Recherchewerkzeug, die auf lange Sicht alle Forschenden im deutschsprachigen und später europäischen Raum unter ein virtuelles Dach bringen sollen.
Einen ganz anderen Blick aus weiblicher Perspektive wirft der Beitrag "Männerbilder im Kontext" auf das sogenannte Museum im Kopf. Es wird multimedial zum Thema gemacht, was vielen kein Thema zu sein scheint: die Männlichkeit. Anhand einer Ausstellung mit Bildern wird durch visuelle Argumentationen das vermeintlich Natürliche, die männlich dominierte Kultur, in neue Bezüge gestellt und fordert so den Benutzer auf, sich eigene, neue Gedanken zu machen.
Mit der Ausschreibung des Sonderpreises WomenŽs Special positioniert sich der Multimedia Transfer erneut als Wettbewerb, der seine inhaltliche Ausrichtung aktuell und zeitnah gestaltet und mit seinen diesjährigen Schwerpunktthemen E-Learning und Gleichstellung der Geschlechter den Zeitgeist der Studierenden ebenso wie den der Unternehmen exakt trifft.
Es wird sich zeigen, wie die Jury die neuen Themenbereiche beurteilt und welche Preise letztendlich am 7. Februar 2002 auf der Learntec in Karlsruhe vergeben werden.
Weitere Informationen:
http://www.ask.uni-karlsruhe.de/transfer2002.