Chancengleichheit prägt RUB-Profil: Zielvereinbarung unterzeichnet
Seit heute ist es besiegelte Sache: Die Ruhr-Universität wird Frauen in der Wissenschaft noch gezielter fördern. Dieses Ziel unterstützt das NRW-Bildungsministerium mit zusätzlichen finanziellen Mitteln. Eine entsprechend Zielvereinbarung zur Chancengleichheit unterzeichneten heute MD Heiner Kleffner für das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) des Landes NRW und Rektor Professor Dr. Dietmar Petzina für die Ruhr-Universität Bochum.
Bochum, 17.12.2001
Nr. 388
Chancengleichheit prägt RUB-Profil
Förderung von Frauen in der Wissenschaft
RUB und NRW-Wissenschaftsministerium unterzeichnen Zielvereinbarung
Seit heute ist es besiegelte Sache: Die Ruhr-Universität wird Frauen in der Wissenschaft noch gezielter fördern. Dieses Ziel fördert das NRW-Bildungsministerium mit zusätzlichen finanziellen Mitteln. Eine entsprechend Zielvereinbarung zur Chancengleichheit unterzeichneten heute MD Heiner Kleffner für das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) des Landes NRW und Rektor Professor Dr. Dietmar Petzina für die Ruhr-Universität Bochum. "Sie ist Ausdruck der besonderen Aktivitäten an der RUB", sagte MD Kleffner, "und damit zugleich ein Kompliment für die RUB". Die Ruhr-Universität ist damit bundesweit eine Vorreiterin, in NRW ist sie eine von drei Universitäten, die eine solche Vereinbarung mit dem Ministerium formuliert.
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600.000 Euro für die RUB
Die RUB erhält in den nächsten beiden Jahren jeweils 300.000 Euro vom MSWF, um bereits laufende Aktivitäten der Frauenförderung auszubauen und neue Maßnahmen zu ergreifen. Die hochgesteckten Ziele der Vereinbarung sind, Frauen umfassend in allen Bereichen der Wissenschaft zu fördern und den Männern gleichzustellen. Das bedeutet, dass Frauenförderung nicht erst bei den Graduierten ansetzt, sondern schon frühzeitig beim Kontakt zu Schülerinnen. "Die Zielvereinbarung ist eine weitere Etappe auf dem sehr langen Weg, mit der Gleichstellung der Geschlechter an der Universität ernst zu machen", sagte RUB-Rektor Petzina.
Hochgesteckte Ziele
Ziel: Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses. Die RUB wird die Position von Nachwuchswissenschaftlerinnen strukturell stärken und ihnen den Zugang zu Planstellen erleichtern. Sie wird ein Anreizsystem entwickeln, damit die Fakultäten Stellen bevorzugt mit Frauen besetzen. Darüber hinaus wird die RUB eine Junior-Professur einrichten, um Frauen besonders zu fördern, die sich in der Frauen- und Geschlechterforschung qualifizieren wollen.
Ziel: Chancengleichheit durch Personalentwicklung. Die RUB wird eine Koordinierungsstelle einrichten, die die Umsetzung von Frauenförderplänen begleitet. Sie soll voraussichtlich bei der neu eingerichteten Stabsstelle Personalentwicklung "ProPersonal" angesiedelt werden und die Fakultäten fachlich und organisatorisch unterstützen, um speziell auf Frauen ausgerichtete Maßnahmen der Personalentwicklung durchzuführen.
Ziel: Förderung von Studentinnen / Schule - Studium - Beruf. Ein Schwerpunkt der Zielvereinbarung ist, dass die RUB Kontakte zu umliegenden Schulen ausbauen wird. Mit gezielten Beratungs- und Praxisangeboten wird sie Schülerinnen Studien- und Karriereperspektiven eröffnen - auch in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern. Die Aktivitäten sollen in einer "Sommeruniversität" münden, einem einwöchigen Präsenzangebot für Schülerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der gezielten Unterstützung von Absolventinnen beim Berufseinstieg.
Ziel: Stärkung der Frauen- und Geschlechterforschung. Mit der Junior-Professur, die die RUB einrichten wird, will die Ruhr-Universität ihr Profil in der Frauen- und Geschlechterforschung speziell im Bereich "Kultur-Kommunikation-Gesellschaft" schärfen. Die Professur wird zentral bereitgestellt und je nach Ausrichtung der Besetzungsperiode einer Fakultät zugeordnet. Damit will die RUB die Chance nutzen, jeweils flexibel hochaktuelle Forschungsfelder zu erschließen. Ein zweiter Schwerpunkt wird sein, Studienmodule zu erproben bis hin zur Entwicklung eines Master-Studiengangs in der Frauen- und Geschlechterforschung. Das mit der Junior-Professur verbundene Lehrdeputat wird diesem Master-Studiengang zugerechnet.
Anknüpfen an Bewährtes
Die Ruhr-Universität knüpft mit der Zielvereinbarung und den geplanten Maßnahmen an bisherige Aktivitäten an. Das Rektorat hat z. B. das Projekt "ProFiL" mit rund 135.000 Mark gefördert: ProFiL hat die Fakultäten unterstützt, Frauenförderpläne zu erstellen und konkrete Personalentwicklungs-Maßnahmen durchzuführen. In der Wissenschaft hat die RUB bislang fünf Professuren eingerichtet, die sich der Frauen- und Geschlechterforschung widmen. Hinzu kommen weitere Schwerpunkte, u. a. durch die Marie-Jahoda-Gastprofessur, die Arbeitsstelle theologische Frauenforschung sowie studentische Aktivitäten wie die feministische Winteruniversität. Darüber hinaus kann die RUB auf weitreichende Erfahrungen zurückgreifen in der Beratung und Betreuung von Schülern, Studierenden und Absolventen, etwa durch die flächendeckenden Tutorien, durch Mentorenprogramme und das Programm "Uni-Kompass". Diese Aktivitäten sollen nun gezielt auf die Frauenförderung übertragen werden.
Kompletter Text und weitere Informationen
Der vollständige Text der "Zielvereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit" findet sich auch im Internet unter http://www.uv.ruhr-uni-bochum.de/rektorat/zielvereinbarungen/ Weitere Informationen bei: Susanne Schult, Tel.: 0234/32-24128, susanne.schult@uv.ruhr-uni-bochum.de
Weitere Informationen:
http://www.uv.ruhr-uni-bochum.de/rektorat/zielvereinbarungen/