RUB-Studie: Der B.A.-Abschluss auf dem Prüfstand.
Dass die Hoffnungen der Universitäten zur Einführung gestufter Studiengänge realistisch sind, beweist die Studie "B.A. auf dem Prüfstand" von Mathias Grunert, die jetzt im Buchhandel erhältlich ist. Er fand heraus: Der neue Abschluss verspricht tatsächlich einen Wettbewerbsvorteil für Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt.
Bochum, 07.01.2002
Nr. 6
Der B.A.-Abschluss auf den Prüfstand
Geisteswissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt
RUB-Studie: Worauf es wirklich ankommt
Dass die Hoffnungen der Universitäten zur Einführung gestufter Studiengänge realistisch sind, beweist die Studie "B.A. auf dem Prüfstand. Zur Akzeptanz geisteswissenschaftlicher Studienprofile auf dem Arbeitsmarkt" von Mathias Grunert, die jetzt im Buchhandel erhältlich ist. Er fand heraus: Der neue Abschluss verspricht tatsächlich einen Wettbewerbsvorteil für Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Grunert arbeitet seit mehreren Jahren beim Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudiums und nun beim neuen Optionalbereich an der Ruhr-Uni Bochum im Bereich Studienreform.
Wissenslücke schließen
Die Einführung gestufter Studiengänge und damit eines neuen akademischen Grades, des Bachelor-Titels, steht an deutschen Unis ganz oben auf der Agenda. Worin jedoch genau die Vorteile liegen könnten - ob im internationalen Abschluss, in einer praxisnäheren Ausbildung oder den jüngeren Absolventen - darüber gab es bislang nur Vermutungen. Die Wissenslücke schließt nun erstmals die Studie der RUB.
Arbeitgeber bemängeln fehlenden Praxisbezug
Ein Ergebnis: Aus Sicht der Arbeitgeber sollte die Einführung der gestuften Studiengänge die Ausbildung der Geisteswissenschaftler praxisnäher machen. Denn Defizite in Bereichen, die den Unternehmen besonders wichtig sind, überdecken oft vorhandene Qualifikationen. Grunert erforscht auch, welche Bestandteile eines Studiums und welche Zusatzqualifikationen für den Erfolg der Absolventen am Arbeitsmarkt derart hilfreich oder notwendig sind, dass sie auch in einem sechssemestrigen Studium nicht fehlen dürfen. Zudem fand er heraus, welche Kenntnisse B.A.-Absolventen am ehesten aufweisen müssen, um für die Wirtschaft interessant zu sein: Textverarbeitung, Englisch-und BWL gehören z. B. dazu.
Einführung gestufter Studiengänge an der RUB
Grundlage der Untersuchung sind die langjährigen Erfahrungen der Ruhr-Universität bei der Erprobung gestufter Studiengänge. Als erste deutsche Hochschule hat die RUB sie zum WS 2001/02 in fast allen geistes- und sozialwissenschaftlichen sowie ersten naturwissenschaftlichen Fächern eingeführt. Studierende erwerben nach der ersten dreijährigen Studienphase den ersten akademischen Titel (B.A. bzw. B.Sc.) und können damit die Hochschule verlassen um ins Berufsleben einzusteigen oder ihr Studium bis zum Master-Examen und darüber hinaus fortsetzen.
Verbesserungspotenziale sind vorhanden
Das Buch stellt die Befragungsergebnisse detailliert dar und bietet einen überschaubaren Katalog unverzichtbarer Angebote, durch die sich die Einstellungschancen von Geisteswissenschaftlern dauerhaft deutlich verbessern könnten. Vorangestellt ist ein Vorwort von Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der RUB. Finanziell ermöglichte die freundliche Unterstützung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, des Rektorats der RUB sowie des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen die Publikation der Studie.
Titelaufnahme
Grunert, Mathias: B.A. auf dem Prüfstand. Zur Akzeptanz geisteswissenschaftlicher Studienprofile auf dem Arbeitsmarkt. Bochum: Winkler 2001, ISBN 3-930083-79-5
Weitere Informationen
Mathias Grunert, M.A., Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudium/Optionalbereich der gestuften Studiengänge, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-24740, E-Mail: mathias.grunert@ruhr-uni-bochum.de