Diplompräsentation "Zwischen Haut und Wand"
Zwischen Haut und Wand - Karin Dachs-Kugel bekleidet Räume und Raumteile mit Latexhäuten
Kleidung, unsere zweite Haut, bietet in erster Linie Schutz vor Umweltfaktoren wie Kälte, Nässe und Sonneneinstrahlung, aber auch vor ungewollten und gewollten Blicken. Sie dient der Verschönerung, stellt körperliche Vorzüge heraus, kaschiert kleine "Schwachstellen", zeigt und prägt den persönlichen Stil des jeweiligen Trägers/Trägerin.
Die Haut schützt und umhüllt die Organe, die Kleidung die Haut, Wände und Räume den Menschen. Alle Hüllen haben mit der Zeit Gebrauchsspuren und "Verletzungen", die uns Informationen geben, Geschichten erzählen, der Künstlerin somit als Spurenlieferant dienen.
Karin Dachs-Kugel experimentiert mit Latexhäuten von Raumteilen. Das Ergebnis sind Abdrücke, die sowohl an Haut als auch an Kleidung sowie Wände und Räume erinnern. Karin Dachs-Kugel bekleidet ganze, zunächst "nackte" Räume mit diesen "Spurensicherungen" oder hängt diese auf Wäscheleinen in einen Raum , womit wiederum der Bekleidungscharakter hervorgehoben wird.
Es entsteht im Arbeitsprozess mit dem Material Latex sozusagen eine 4.Haut, mit der Wirkung des Organs Haut, der Materialität von Kleidung und den Oberflächen von Räumen.
Räume werden so gestaltet, dass sie anziehend, angezogen wirken, ihre Nacktheit verlieren. Die Latexhäute werden dazu mit einem gewissen Abstand zur zu bekleidenden Wandfläche angebracht, in bezug gesetzt, ohne die Regeln des ursprünglichen "Ausstellungs-" Raumes zu verletzen.
Die Arbeiten von Karin Dachs-Kugel werden am 18. und 19.01.2002 im "Economat" [Lorettoareal, Tübingen] in zwei Räumen präsentiert. Der größere Raum wird bekleidet und der kleinere Raum mit Wäscheleinen bespannt , woran kleinere Latexhäute mit Wäscheklammern befestigt werden.
Eingeführt wird die öffentliche Präsentation am 18.01.2002 um 19:00 Uhr von Prof. Henning Eichinger [FH Reutlingen].