Weiterbildung Konfliktmanagement
Im Februar 2002 beginnt an der Fachhochschule Potsdam die Weiterbildung Konfliktmanagement im Landkreis Uckermark". Sie richtet sich an Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen und Polizisten/innen mit Arbeitsplatz in der Uckermark.
Der Jahreskurs umfasst 250 Stunden und schließt mit dem Zertifikat der FH Potsdam für Konfliktmanagement ab. Ein zweites kann für Mediation erworben werden. Die Weiterbildung wird vom Xenos-Programm der Bundesregierung gefördert. Kooperationspartner sind der Landespräventionsrat Brandenburg und das Bündnis für Demokratie und Toleranz.
Ziel der Weiterbildung ist es, die Kompetenz der Teilnehmenden in deeskalierenden und konfliktbearbeitenden Methoden zu erweitern. "Mit zunehmenden gesellschaftlichen Problemen wie Fremdenhass, Rechtsradikalität und der Gewaltbereitschaft Jugendlicher steigen auch die Anforderungen an die drei teilnehmenden Berufsgruppen.
Um die wachsenden Konflikte zu bewältigen, die sich in diesen Berufsfeldern stellen, ist eine zielgenaue Weiterbildung notwendig", begründete Prof. Dr. Dagmar Jank, Prorektorin für Forschung und Entwicklung der Fachhochschule Potsdam, das Engagement der Hochschule. "Konfliktmanagement im Landkreis Uckermark" fördert die gegenseitige Akzeptanz und Auseinandersetzung der drei Berufsgruppen, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem gleichen Klientel und seinen Konfliktfeldern auseinandersetzen. Sie legt die Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit und Vernetzung. Damit wird die fachübergreifende Koordination der Bearbeitung von Konflikten und Gewalttaten in einer Region gesichert.
"Die Ansätze für Prävention sind so vielfältig, wie die Kriminalität selbst. Der Landespräventionsrat", so Jörg Schönbohm, Vorsitzender des Rates und brandenburgischer Innenminister, "verfolgt das Ziel, sinnvolle Präventionsarbeit zu unterstützen. Initiativen, Vereine und Institutionen sind unsere Partner. So können wir alle gemeinsam positiv Einfluss nehmen. Die durch Kooperation mit dem Landespräventionsrat entstandene Weiterbildung Konfliktmanagement im Landkreis Uckermark beschreibt ein Projekt, in dem ganz konkret Handlungsansätze für Lehrer, Polizisten und Sozialarbeiter vermittelt werden. Straftaten stehen immer am Ende einer Kette gesellschaftlicher Fehlentwicklungen. Und es sind diese Berufsgruppen, die in den unterschiedlichen Stadien mit Kriminalität konfrontiert werden."
Die Teilnehmenden erwerben die Fähigkeit, in hocheskalierten und gewaltgeprägten Situationen mit den Jugendlichen und Betroffenen eine differenzierte Bearbeitung durchzuführen, die Wege zu einer gemeinsamen Konfliktregelung eröffnet. Dabei wird die Persönlichkeitsentwicklung so unterstützt, dass die Teilnehmer/innen den komplexen Konfliktfeldern ihrer Arbeit nicht nur gewachsen sind, sondern mit diesen kreativ und flexibel umgehen können.
In einer innovativen Kombination von Theorie und praktischen Übungen erwerben die Teilnehmerinnen zum einen Basiswissen aus der Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie sowie zur Konfliktanalyse und -diagnose. Zum anderen wird in praktischen Übungen der konstruktive und ergebnisorientierte Umgang mit unterschiedlichen Konflikten trainiert. Vorgegebene Konfliktszenarien werden im Wechsel mit Teilnehmerfällen bearbeitet und damit die Seminarinhalte kontinuierlich den Bedürfnissen der Teilnehmer/innen angepasst.
Die Teilnehmerinnen qualifizieren sich damit zusätzlich für den zivilen Friedensdienst im Inland. Besonders fähige Absolventen können sich z.B. bei der OSZE für einen Einsatz in Krisengebieten bewerben.
Weitere Informationen und Anmeldung bei der Fachhochschule
Potsdam, Kerstin Lück, Projekt- und Seminarleiterin, Tel. 0331/580-1132 oder 030/216 45 03, email: lueck@fh-potsdam.de und über http://www.fh-potsdam.de/~konfliktmanagement/
Weitere Informationen:
http://www.fh-potsdam.de/~konfliktmanagement/