FIPA d'Or an HFF-Diplomfilm "Heaven on Earth"
Am vergangenen Wochenende ging das Internationale TV-Festival Biarritz (Festival International de Programmes Audiovisuels - FIPA) zu Ende. Zum ersten Mal wurde eine Produktion der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" mit einem der begehrten Preise des "Cannes der TV-Welt" ausgezeichnet. Einstimmig verlieh die Jury dem HFF-Absolventen Rick Minnich den FIPA d'Or in der Kategorie "Reportages and Current Affairs" für seinen Diplomfilm HEAVEN ON EARTH. Von der Internationalen Jugend Jury gab es darüber hinaus noch eine Lobende Erwähnung.
HEAVEN ON EARTH spiegelt die Suche des Filmemachers nach dem vollkommenen Amerika wider. Denn genau das verspricht Branson (Missouri) zu sein. In dem einst verschlafenen Gebirgsstädtchen mit weniger als 4000 Einwohnern sind während der letzten zehn Jahre nahezu 40 Theaterhäuser aus dem Boden gewachsen. Country-Legenden sowie Bühnen- und Fernsehstars aus vergangenen Tagen sind hier wieder zum Leben erwacht und präsentieren heute vor jährlich 6 Millionen Zuschauern gute alte patriotisch-christliche Unterhaltung. Die in Nostalgie schwelgende und mit Sternenbannern und Neonlichtern überladene Stadt ist die Heimat von so schillernden Figuren wie dem im Dienste der Armee posierenden Pin-up-Girl Jennifer Wilson, dem Country-Star Barbara Fairchild, dem Wunderkind Matthew Matney und - natürlich - Jesus selbst - in dem überwältigenden Musical "The Promise". Mit der Mischung von Show-Auftritten, Interviews und Beobachtungen hinter den Kulissen webt HEAVEN ON EARTH ein dichtes Abbild von der Inszenierung des Mythos "Amerika".
Nach der Preisverleihungszeremonie im Gare du Midi wurde Heaven on Earth als einziger Film des Festivals noch einmal und in voller Länge den 1500 geladenen Gästen gezeigt. "Es war eine Riesenleinwand mit einer hervorragenden Videoprojektion", berichtet Rick Minnich. "Der Film kam sehr gut an. Den ganzen Abend kamen Leute auf mich zu. Moritz de Hadeln, der mit in der Jury saß, erzählte mir, wie leicht ich ihnen mit meinem Film die Entscheidung gemacht hätte. Ein einstimmiges Votum! Ich bin vor lauter Glück zwischendurch ins Meer gesprungen."
Nachdem der Film bereits im Jahr 2001 mit dem Audience Award beim Brooklyn Film Festival, dem Special Prize of the European Film School Jury in Dubrovnik, dem Förderpreis für den Besten Absolventenfilm (Dokumentarfilm) in Babelsberg und dem Hans W. Geißendörfer Preis in Koblenz ausgezeichnet wurde, ist er also auch im Jahr 2002 weiter auf Erfolgskurs.
Rick Minnich wurde 1968 in Pomona, Kalifornien, geboren, studierte englische Literatur an der Columbia University, New York, und schloss 1990 mit dem Bachelor of Arts ab. Nach einem Praktikum beim Lettischen Fernsehen in Riga studierte er Film am California Institute of the Arts. 1992 kam Rick Minnich als DAAD-Stipendiat an die HFF "Konrad Wolf", wo er dann 1995 ein reguläres Regiestudium begann, das er im vergangenen Jahr erfolgreich mit dem Diplom abschloss. Rick Minnich lebt mit seiner Familie in Berlin. Gegenwärtig arbeitet er an zwei neuen Dokumentarfilmstoffen.
Weitere Informationen:
http://www.hff-potsdam.de/privat/rickm