Chemiker verabschieden sich von prominentem Kollegen
Mit einem Festkolloquium verabschiedet sich der Fachbereich Chemie der Universität Essen am Mittwoch, 13. Februar, von einem seiner prominentesten Mitglieder. Professor Dr. Günter Schmid wird zum Semesterende vom Amt des Hochschullehrers entpflichtet.
Als Schmid im Wintersemester 1977 von der Universität Marburg an die Universität Essen kam, um den Lehrstuhl für Anorganische Chemie zu übernehmen, gehörte der Aufbau des Instituts für Anorganik zu seinen wichtigsten Aufgaben. Die Mühe hat sich gelohnt: Das Institut entwickelte sich unter Schmids Leitung zu einer der wenigen auch international bekannten Einrichtungen seiner Art. Es verdankt dies seiner Schwerpunktarbeit in der Nanotechnologie, die in der industriellen Anwendung wachsende Bedeutung gewinnt. Die Zusammenarbeit der Chemiker mit Werkstofftechnikern und Vertretern der Theoretischen und der Praktischen Medizin ermöglichte die Entwicklung funktionaler Oberflächen, die in entscheidender Weise zur Heilung verschiedener Krankheiten beitragen können. Diese Kooperation hat zur Gründung einer äußerst erfolgreichen Firma geführt: "AlCove Surfaces" produziert nanoporöse Membranen, in deren millionstel Millimeter engen Poren Radioisotope oder Medikamente untergebracht werden, die dann punktgenau an erkrankten Stellen im Körper zum Einsatz gebracht werden können.
Gewürdigt werden muss jedoch auch Schmids Engagement als Lehrender und Betreuer seiner Doktoranden, als Mitherausgeber einer europäischen Fachzeitschrift, als Mitwirkender an verschiedenen EU-Projekten, als Einwerber von fast 30 Drittmittelprojekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft und als Sprecher des Graduiertenkollegs "Reaktivität im oberflächennahen Bereich". Und gewürdigt werden muss das Engagement in der Hochschulselbstverwaltung: 1987 wurde Schmid zum Dekan seines Fachbereichs gewählt, und von 1988 bis 1992 war er als Mitglied des Rektorats Streffer Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.
Das Festkolloquium zu seinen Ehren beginnt am nächsten Mittwoch um 16.15 Uhr im Hörsaal A01 des Hochschulgebäudes 4, 1. Etage (S04 T01 A01). Festredner sind Professor Dr. Dieter Fenske, Universität Karlsruhe, der sich mit nanoskaligen Clusterkomplexen befasst, und Professor Dr. Harald Fuchs, Universität Münster, der Rastersonden als Augen und Werkzeuge der Nanowelt vorstellt.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85