Forum Bildung im Interview:"Das Thema Bildung ist immer noch nicht sexy genug"
Pressemitteilung Nr.: 6/2002
"Das Thema Bildung ist immer noch nicht sexy genug"
Zukunftsforscher Horx: Gedämpfter Optimismus für Bildungsreform
Trends sind schnelllebig, oberflächlich und nur auf den Zeitgeist abonniert? Bei weitem nicht. Trends beschreiben auch tiefgehende Veränderungen in der Gesellschaft. Die Online-Redaktion sprach mit Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx über Bildungstrends, die Angst der Deutschen vor Veränderungen und warum sich ein Blick auf den "Bildungsturbo" in Finnland lohnt. Das komplette Interview können Sie unter http://www.forumbildung.de lesen.
Das deutsche Bildungssystem ist in den Augen von Zukunftsforscher Matthias Horx ein Auslaufmodell: "Mit diesem System ist ein zentrales Element nicht zu schaffen: Den Einzelnen zum aktiven Lernen zu bringen." Die Bildung braucht in der Wissens- und Informationsgesellschaft seiner Ansicht nach ein Menschenbild, welches das Individuum ins Zentrum rückt und nicht das Curriculum. Ebenfalls ein Dorn im Auge ist dem Zukunftsforscher der elitäre Touch des deutschen Bildungssystems, das über Noten aussortieren würde. Was Deutschland braucht, ist "ein leistungsorientiertes und individualistisches Gesamtschulsystem, oder" so ergänzt er noch, "ein offenes Gymnasialsystem". Ein Blick ins Ausland lohnt ich dabei allemal - vor allem zu PISA-Gewinner Finnland. Das skandinavische Land "hat einen Bildungsturbo eingebaut, der für alle da ist - basierend auf einem reinen Gesamtschulsystem", so Horx.
Die Deutschen sind nicht gerade als eifrige Reformer bekannt. Die Tatsache, dass hierzulande der "Wandel nicht als Chance" begriffen wird, hängt mit Tradition und Traumatisierung nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen: "Die Deutschen neigen dazu, den einmal errungenen Wohlstand festhalten zu wollen und keine Veränderung zuzulassen."
Doch Matthias Horx ist optimistisch, weil die Deutschen, wenn es denn Not tue, sich sehr schnell ändern könnten. Die Aufbruchsstimmung im Bildungsbereich sei deutlich zu spüren. Doch für den großen Wurf passiere noch viel zu wenig, weil das "Thema Bildung leider immer noch nicht sexy genug ist".
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