07.02.2017 16:00 - Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Deutsch-Französische Forschergruppe des ISL in Paris mit dem französischen Preis "Wissenschaft und
Am Mittwoch, den 27. Februar wurde der höchste Preis des französischen Verteidigungsministers erstmals an eine Forschungsgruppe des Deutsch-Französischen Forschungsinstituts Saint-Louis (ISL) verliehen. Verteidigungsminister Alain Richard zeichnet das ISL für das Projekt "Beobachtungsgeschoss D2C" aus.
Der französische Verteidigungsminister Alain Richard zeichnet das ISL für das Projekt "Beobachtungsgeschoss D2C" aus. Dieses neuartige Konzept ermöglicht es, im Krisenfall über eine im Geschosskopf integrierte CCD-Kamera in Echtzeit Bilder über die im Ziel erfolgten Schäden zu übertragen. Dadurch können Kollateralschäden ausgeschlossen und die Bewegung des Gegners verfolgt werden, ohne dass die eigenen Truppen in die Gefahrenzone gebracht werden müssen. Eine solche Schadensermittlung war bisher nur durch den sogenannten "Vorgeschobenen Beobachter" möglich, der im gegnerischen Einzugsbereich einem erhöhten Risiko ausgesetzt war. Neu an diesem Konzept ist, dass eine miniaturisierte hochbeschleunigungsfeste Videokamera in ein traditionelles Artillerie-Geschoss eingebaut wird. Anstelle des Zünders wird ein optisches System und eine elektronische Kamera eingesetzt.
Alle Geräte müssen bis zu 20 000 G beschleunigungsfest sein. ( Im Vergleich dazu hält ein Kampfpilot nur kurzzeitig Beschleunigungen von maximal 6 bis 8 G aus). Ein weiterer Problempunkt ist die Rotation von 250 bis 300 Umdrehungen pro Sekunde. Bei solchen Drallbewegungen sind stabile Aufnahmen nur durch Einsatz eines eigenst entwickelten Erdmagnet-Sensor möglich.
Am Mittwoch, den 27. Februar abends wurde der Forschungsgruppe des ISL im Hôtel de Brienne in Paris in einem glanzvollen Rahmen die Preisverleihung vollzogen. Mit diesem höchsten Preis des französischen Verteidigungsministerium wurde dieses Mal auch ein Symbol der deutsch-französischen Kooperation ausgezeichnet.
Das ISL, dessen Gründung auf den ersten Staatsvertrag zwischen der Französischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland zurückgeht, der 1959, also noch 4 Jahre vor dem eigentlichen Elysée Vertrag geschlossen wurde, gilt als ein Vorreiter der deutsch-französischen Zusammenarbeit.
Auszüge aus der Rede des französischen Verteidigungsministers Alain Richard anlässlich der Verleihung des Preises "Wissenschaft und Verteidigung"
Wir sind hier zusammengekommen, um mit der Verleihung des Preises "Wissenschaft und Verteidigung" zwei Forschungsgruppen für die Qualität Ihrer Arbeit im Bereich Wissenschaft und Technologie im Dienste der Verteidigung auszuzeichnen. (...)
Unsere bilateralen Kooperationsabkommen im Bereich Forschung und Technologie haben seit 1986 eine entscheidende Entwicklung erfahren. Frankreich hat seither mehr als 300 Millionen Euro in zweihundert Programme investiert. Die deutsch-französische Zusammenarbeit, einschließlich der Arbeiten des ISL , nimmt mit 45% des französischen Haushalts für europäische Kooperationsvorhaben den weitaus größten Anteil daran ein. (...).
Ich möchte in meiner Schlussfolgerung erneut die Bedeutung unterstreichen, die ich dem Preis "Wissenschaft und Verteidigung" beimesse. Mit diesem Preis werden jedes Jahr Arbeiten im Bereich Forschung und Technologie ausgezeichnet, die zu einem bedeutenden Wissenschaftlichen Fortschritt in Bereichen beitragen, die für die nationale Verteidigung von besonderem Interesse sind. (...)
Die Arbeiten des Deutsch-Französischen Forschungsinstituts Saint-Louis, von denen die Herren Axel Köneke und Frank Christnacher als Projektleiter hier sind, spiegeln die langjährige Arbeit und den Willen wider, innovative Ideen in konkrete Ergebnisse umzusetzen, ein Anliegen, das die einander nachfolgenden Teams in ihrer Arbeit am Beobachtungsgeschoss D2C (Detektion, Designation, Confirmation) motiviert hat. Sie öffnen den Weg für neuartige operationelle und technische Perspektiven im Bereich intelligente Munition. Diese durchgeführten Arbeiten sind, sowohl wissenschaftlich als auch technisch gesehen, äußerst bemerkenswert.(...)
Weitere Informationen:
http://www.defense.gouv.fr/actualites
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