Neu: "Zentrum Klinische Forschung" an der RUB eröffnet
Der Startschuss ist gefallen: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat heute der Ruhr-Universität Bochum das neue Gebäude des "Zentrum Klinische Forschung" (ZKF) übergeben. Zehn Gruppen von Spitzenforschern können sich nun unter einem Dach auf mehr als 1.300 qm an die Arbeit machen. Die bislang in Bochum und Herne verstreuten Forschungseinrichtungen der Medizinischen Fakultät werden hier gebündelt und mit modernster Technologie ausgestattet.
Bochum, 04.03.2002
Nr. 69
Von neuen Biomaterialien bis Krebsforschung
Bunte Mischung von Spitzenforschung unter einem Dach
RUB-Zentrum Klinische Forschung fertiggestellt
Der Startschuss ist gefallen: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) hat heute der Ruhr-Universität Bochum das neue Gebäude des "Zentrum Klinische Forschung" (ZKF) übergeben. Zehn Gruppen von Spitzenforschern können sich nun unter einem Dach auf mehr als 1.300 qm an die Arbeit machen. Die bislang in Bochum und Herne verstreuten Forschungseinrichtungen der Medizinischen Fakultät werden hier gebündelt und mit modernster Technologie ausgestattet. Das ZKF führt die vorklinische und theoretische Medizin des Campus mit den leistungsfähigsten Partnern aus der klinischen Forschung zusammen. Von der intensiven Kooperation unterschiedlicher Forschungsprojekte verspricht sich die Medizinische Fakultät erhebliche Synergieeffekte.
Langfassung im Netz
Eine Langfassung mit detaillierten Informationen zu den einzelen Arbeitsgruppen findet sich unter http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/ (heutiges Datum).
Modernste Gebäudetechnik
Der dreigeschossige Neubau wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zur Medizinischen Fakultät gegenüber von U-Bahn Station und Uni-Center errichtet. Die klar gegliederte Fassade setzt einen deutlichen architektonischen Akzent im Norden des Campus. Auf 1.385 qm Nutzfläche stehen mehr als 50 Wissenschaftlern fünf abgeschlossene Laborbereiche zur Verfügung, darunter auch solche hoher Sicherheitsstufen (S1 und S2). Dort können die Forscher z.B. mit Radionukliden arbeiten. Das Zentrum ist mit modernster Gebäudetechnik ausgestattet. Die Lüftungsanlage fördert stündlich 22.000 Kubikmeter klimatisierte Luft durch das Gebäude. Störungen werden automatisch an die ständig besetzte Leitzentrale der RUB gemeldet. Alle Arbeitsplätze sind elektronisch vernetzt. Für den Neubau wurden ca. 5,8 Mio. Euro investiert. Auf der Westseite kann das Gebäude in einem zweiten Bauabschnitt erweitert werden.
Wettbewerb der Projekte
Gemeinsame Nutzung von teuren Geräten und Spitzentechnologien, räumliche Nähe zu Spezialisten auf verschiedensten methodisch und wissenschaftlich verknüpften Gebieten - attraktiver kann medizinische Forschung kaum sein. Dementsprechend viele Wissenschaftler bewarben sich um die Möglichkeit zur klinischen Grundlagenforschung im ZKF. Um eine optimale Vergabe der Räume zu gewährleisten, ließ die Medizinische Fakultät in einem Wettbewerb jedes Projekt von ihrer Forschungskommission ausgiebig prüfen. Für die Auswahl der Projekte war die Qualität ebenso wichtig wie die Innovationskraft und die Bereitschaft zur Kooperation. Weiterhin wurde vorausgesetzt, dass die Projekte durch Drittmittel finanziert werden. Das ZKF bietet nur die Infrastruktur und die Grundausstattung für die Forschung auf begrenzte Zeit und Widerruf. Der Erfolg der laufenden Arbeiten wird regelmäßig begutachtet. So soll sicher gestellt werden, dass die hochwertigsten Arbeitsgruppen hier zusammenfinden und unter bestmöglichen Bedingungen forschen können.
Neue AG Neuronale Nabelschnurstammzellen
Unter den zehn ausgewählten Arbeitsgruppen sind insbesondere molekulare und genetische Forschungsschwerpunkte vertreten. Die Projekte beschäftigen sich unter anderem mit der Verbesserung von Therapiemöglichkeiten für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Lunge. So soll hier über den Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, ebenso über die Rolle einiger Enzyme bei Lungentumoren geforscht werden. Eine neue Arbeitsgruppe wird sich mit neuronalen Nabelschnurstammzellen beschäftigen; ihr Ziel ist es, zu untersuchen, ob mit diesen Zellen Hirnschäden von "Frühchen" behandelt werden können.
Hightech für die Bochumer Medizin: Neues Proteom-Center
Völlig neue Perspektiven eröffnet den Arbeitsgruppen die Kooperation mit dem ebenfalls ins ZKF eingegliederten Medizinischen Proteom-Center. Bisher ungelöste Probleme der Proteinanalytik werden nun gemeinsam bearbeitet. Zusätzlich können die Forscher auf die hochmoderne DNA-Chip-Technologie zur automatischen Analyse von Tausenden von Genen zurückgreifen. Die Arbeitsgruppe "Biomaterialien" arbeitet an der Herstellung eines neuartigen Kompositwerkstoffs. Ihr Ziel sind Implantate für den Einsatz in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die das Einwachsen von Knochenzellen begünstigen.
Forderung des Wissenschaftsrats nun erfüllt
Das ZKF wurde Mitte der 90er Jahre konzipiert, nachdem der Wissenschaftsrat die RUB-Medizin evaluiert, ihr eine hohe Ausbildungsqualität bescheinigt, gleichzeitig aber für Bochum ein eigenes Zentrum für Klinische Forschung empfohlen hatte. Maßgeblich an der Konzeption beteiligt waren von universitärer Seite Prof. Dr. Wolfgang Opferkuch als damaliger Dekan sowie die Professoren Dr. Peter Scheid und Dr. Ludwig M. G. Heilmeyer. Aus dem politischen Umfeld wurde das ZKF von Dr. Arno Kaiser vom Wissenschaftsministerium und der heutigen Landesministerin Birgit Fischer unterstützt. Ende 1998 erfolgte der erste Spatenstich. Nach der Fertigstellung des Baus Ende 2001 sind nun auch die technischen Prüfungen abgeschlossen. Der heutigen Schlüsselübergabe durch den Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund stand nichts mehr im Wege.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulf Eysel, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät, Ruhr-Universität Bochum, Gebäude MA, Raum 4/149, Tel. 0234/32-23849, Fax 0234/32-14192, E-Mail: eysel@neurop.ruhr-uni-bochum.de
Weitere Informationen:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/
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