Palastportrait: DDR-Sonderbauten fotografisch eindrucksvoll dokumentiert
Eine Ausstellung von Heike Ollertz, Meisterschülerin des Studiengangs Experimentelle Mediengestaltung am Institut für zeitbasierte Medien, UdK Berlin - Fotografien, Videodokumentationen und Interviews
Zu der Ausstellung findet am Dienstag, den 19.03.02, um 15 Uhr ein Pressegespräch statt (designtransfer, Grolmanstr. 16, Berlin-Charlottenburg):
"Jede Gegenwart muß sich immer wieder fragen: Wieviel Vergangenheit braucht sie auf dem Weg in die Zukunft..." Bruno Flierl
Die Expertenkommission empfiehlt, das Berliner Stadtschloss solle wieder aufgebaut werden. Doch noch steht der Palast der Republik im Zentrum der ehemals sozialistischen Hauptstadt. Das Ahornblatt dagegen, der 1972/73 von Ulrich Müther an der Leipziger Straße errichtete Schalenbau, wurde 2000 abgerissen und ist gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Einige der DDR-Sonderbauten im Berliner Zentrum zeigen sich mit der Stadtkasse solidarisch und stehen leer, wie etwa das Haus des Lehrers. Das Restaurant Moskau an der Karl-Marx-Allee befindet sich derzeit im Umbau. Andere wiederum, wie das Forum Hotel und der Fernsehturm, werden ihrer ursprünglichen Bestimmung entsprechend genutzt.
Heike Ollertz hat diese und noch weitere sieben DDR-Sonderbauten aufgesucht und portraitiert. Es ist eine fotografische Bestandsaufnahme dieser äußerst charakteristischen Architektur und Stadtplanung entstanden. Die Fotografien der Gebäude, ihrer Innenausstattung und der politischen Wandbilder spiegeln gleichzeitig auch den heutigen Umgang mit Teilen der gebauten DDR wieder.
Während ihrer Recherche zur Geschichte der DDR-Sonderbauten und deren Rolle nach der Wende hat Heike Ollertz in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Ann Muller (aa film, Luxemburg) einige Zeitzeugen interviewt: Der Architekturtheoretiker Bruno Flierl spricht über den Palast der Republik. Der Schalenbaumeister Ulrich Müther berichtet über das Ahornblatt und andere seiner über fünfzig realisierten Schalenbauten, die durch ihre freien geometrischen Formen beeindrucken. Gerhard Seidler, der Hausmeister und letzte verbliebene Mitarbeiter des Restaurants Moskau, und Wolfgang Höcherl, der das Restaurant seit 1991 bewirtschaftet, lüften das Geheimnis um dessen Leerstand. Die Musik zu den Interviews wurde von DJ Manuela Krause (WMF und Monika Records) produziert.
Ausstellung: 21.03. bis 19.04.02
Eröffnung: Mittwoch, den 20.03.02, ab 19 Uhr
Ort: designtransfer, Grolmanstraße 16, Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten: Di-Fr, 13-18 Uhr
Informationen und Bildbezug:
designtransfer
Universität der Künste Berlin
Grolmanstraße 16
D-10623 Berlin
Tel. (030) 3150 3285 / 86
Fax (030) 3150 3287
dt@udk-berlin.de
Weitere Informationen:
http://www.designtransfer.udk-berlin.de
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