Diskussionsreihe zur "Ruhrstadt": Bürokratischer Moloch oder kompetenter Planer?
Zwei Drittel der Revierbevölkerung sprechen sich in einer aktuellen Umfrage für eine einheitliche Verwaltung des Ruhrgebiets aus. In einer möglichen "Ruhrstadt" befürchten jedoch andere einen bürokratischen Moloch. Aus wissenschaftlicher Sicht beleuchten das Problem vier Diskussionsrunden im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, an denen hochrangige Historiker, Geographen, Sozial- und Kulturwissenschaftler der Region teilnehmen.
Bochum, 15.03.2002
Nr. 80
Bürokratischer Moloch oder kompetenter Planer
RUB: 4 Diskussionsrunden zur "Ruhrstadt"
Wissenschaftliche Visionen für das Ruhrgebiet
Zwei Drittel der Revierbevölkerung sprechen sich in einer aktuellen Umfrage für eine einheitliche Verwaltung des Ruhrgebiets aus. In einer möglichen "Ruhrstadt" befürchten jedoch andere einen bürokratischen Moloch. Aus wissenschaftlicher Sicht beleuchten das Problem vier Diskussionsrunden im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, an denen hochrangige Historiker, Geographen, Sozial- und Kulturwissenschaftler der Region teilnehmen. Organisiert werden die Diskussionen zum Thema "Ruhrstadt - Visionen für das Ruhrgebiet" von der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets und vom Verein pro Ruhrgebiet.
Moderne Metropolen-Region im Blick
Zurzeit wird das Ruhrgebiet von Arnsberg, Düsseldorf und Münster aus verwaltet. Seit langem existiert allerdings der Plan, diese zersplitterte Administration durch eine zentrale Verwaltung im Ruhrgebiet zu ersetzen. Die Argumente für und wider halten sich die Waage. Gegen die Ruhrstadt spricht beispielsweise die Gefahr einer aufgeblähten und zu mächtigen Zentralverwaltung sowie der mögliche Verlust gewachsener kommunaler Identitäten. Dafür spricht u. a. die Aussicht auf eine bessere Planung für Standortpolitik, Verkehrswesen oder Kultur. Losgelöst von Ängsten und Ideologien möchten die an den Diskussionen beteiligten Wissenschaftler die Debatte sachkundig fortsetzen. Letztlich geht es ihnen um die Fortsetzung des Strukturwandels hin zu einer modernen und attraktiven Metropolen-Region.
Programm
20. März 2002
"Ruhrstadt - historischer Hintergrund"
Leitreferat: Prof. Dr. Tenfelde (Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum)
Stellungnahmen: PD Dr. Karl Ditt (Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, Münster), Prof. Dr. Franz-J. Brüggemeier (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg), PD Dr. Stefan Goch (Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen)
Moderation: Dr. Herbert Krämer (Vorsitzender des Vereins pro Ruhrgebiet)
24. April 2002
"Ruhrstadt - Wirtschaftsraum und Standortpolitik"
Leitreferat: Prof. Dr. Franz Lehner (Präsident des Instituts für Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum NRW, Gelsenkirchen)
Stellungnahmen: Prof. Dr. Paul Klemmer* (Ruhr-Universität Bochum; Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, Essen), Prof. Dr. Dietmar Petzina (Rektor der Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Martin Junkernheinrich (Universität Trier)
Moderation: Prof. Dr. Klaus R. Kunzmann* (Europäische Raumplanung, Universität Dortmund)
15. Mai 2002
"Ruhrstadt - Konkurrenz der Städte: Visionen einer Stadt?"
Leitreferat: Prof. Dr. Benjamin Davy (Institut für Raumplanung, Universität Dortmund)
Stellungnahmen: Dr. Achim Prossek (Institut für Geographie, Gerhard Mercator-Universität Duisburg), Prof. Dr. Uwe Andersen (Fakultät für Sozialwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Janbernd Oebbecke (Kommunalwissenschaftliches Institut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Moderation: Dr. Roland Kirchhof (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins pro Ruhrgebiet)
19. Juni 2002
"Ruhrstadt - Kulturstadt in Europa"
Leitreferat: Prof. Dr. Ulrich Borsdorf (Ruhrland Museum, Essen)
Stellungnahmen: Matthias Hartmann* (Intendant des Bochumer Schauspielhauses), Dr. Andreas Rossmann (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Redaktion Köln), Prof. Dr. Uwe Ketelsen* (Fakultät für Philologie, Ruhr-Universität Bochum)
Moderation: Fritz Bahlo (Ehrensenator der Ruhr-Universität Bochum)
* (angefragt)
Die Diskussionen finden mittwochs von 18 bis 20 Uhr im Konferenzraum des Hauses der Geschichte des Ruhrgebiets statt (Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum).
Weitere Informationen
Prof. Dr. Klaus Tenfelde, Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum, Tel. 0234/32-24687, E-Mail: Klaus.Tenfelde@ruhr-uni-bochum.de
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