future talk mit Professor Wahlster - CeBIT 2002
Pressemitteilung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI
Kaiserslautern und Saarbrücken, 15.03.2002
future talk mit Professor Wahlster - CeBIT 2002
Auf dem future talk-Forum im Rahmen der CeBIT 2002 diskutierte Professor Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, mit Professor Weizenbaum und Eckhard Freise, Professor für Mediävistik und erster Millionen-Gewinner der Günther-Jauch-Show "Wer wird Millionär?"
Das Computermagazin CHIP hatte die drei KI-Kenner in einem Expertengespräch über Künstliche Intelligenz zusammengebracht, das Chefredakteur Thomas Pyczak moderierte.
Professor Weizenbaum, bekannt geworden durch den bereits 1967 entwickelten Chatterbot Eliza, gehört heute zu den strengen Beobachtern der KI-Forschung. Eliza, ein Programm, das auf Anfragen psychotherapeutische Antworten scheinbar menschlichen Ursprungs gab, wurde von Experten tatsächlich als geeignetes Werkzeug der Psychotherapie angesehen. Dies ließ Professor Weizenbaum erstmals über die gesellschaftlichen Auswirkungen der KI nachdenken.
Laut Weizenbaum werden Computer niemals in der Lage sein, sämtliche Ebenen und möglichen Sinninhalte einer sprachlichen Aussage zu verstehen.
Für Prof. Wahlster liegt die Zielsetzung maschineller Übersetzung woanders. Nicht die Übersetzung lyrischer Sprache sei das Ziel, sondern die Unterstützung des Menschen in Alltagssituationen, beispielsweise beim Verständnis fremdsprachiger Sätze, die einem präzise umrissenen Ziel wie der Vereinbarung eines Termins oder der Buchung einer Reise dienen.
Die Schaffung einer allmächtigen Computerumgebung, so Professor Freise, scheitert nicht nur an den begrenzten Möglichkeiten, das menschliche Weltwissen nachzubilden, sondern auch am inneren Widerstand des Menschen: "Dass mein Kühlschrank intelligenter ist als ich, das ist eine Urangst".
In seinem abschließenden Statement fasste Professor Wahlster Perspektiven der heutigen KI-Forschung zusammen: "Wir wollen keinen Homunculus schaffen. Die Grundintelligenz des Menschen, die mit der akademischen Intelligenz eigentlich nichts zu tun hat, bringt der Computer nicht mit." Die Schaffung eines künstlichen Bewusstseins sei weder sinnvoll noch erstrebenswert. Statt dessen werde es KI-Systeme geben, die in ihrer Benutzerfreundlichkeit so alltäglich und robust wie ein Fernseher sein werden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
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Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
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