Studentenwerke unterstützen Internationalisierung der Hochschulen
DSW fordert:
- Verbesserung der aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Bedingungen für Studierende aus dem Ausland
- Bau von 21.000 neuen Wohnheimplätzen
(Berlin, den 15. März 2002) "Die nun vorliegende Sondererhebung zur 16. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zum Thema Internationalisierung des Studiums zeigt zwar viele Fortschritte, aber einen ebenso großen Handlungsbedarf, um Deutschland für ausländische Studierende attraktiver zu machen", sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Sondererhebung auf der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn.
Zur Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Studienlands Deutschland sei es dringend erforderlich, die Rahmenbedingungen des Studienaufenthalts für die Gäste aus dem Ausland zu verbessern, betonte der Präsident. Die Schwierigkeiten, mit denen Bildungsausländer in Deutschland zu kämpfen haben, seien klar:
43 % haben Schwierigkeiten mit der Arbeitserlaubnis, 37 % mit der Beantragung des Visums bzw. der Aufenthaltsgenehmigung und ebenso viele mit der Finanzierung des Studiums.
"Das Deutsche Studentenwerk fordert im Rahmen der Abschlussberatungen zum neuen Einwanderungsrecht bei der Arbeitserlaubnis eine Gleichstellung von EU- und Nicht-EU-Studenten; die jetzt gültige sogenannte 90-Tage-Regelung hat sich als nicht praktikabel erwiesen", sagte Rinkens.
Ein zusätzlicher wichtiger Baustein für bessere Rahmenbedingungen sei auch der Ausbau des von den Studentenwerken angebotenen Servicepakets für ausländische Studierende. Zusätzlich zu einem attraktiven Gesamtpreis für Wohnen, Verpflegung, Semesterbeitrag und Betreuung könne insbesondere auch Nichtstipendiaten von ihrem Heimatland aus der Start an einer Hochschule in Deutschland erleichtert werden. Dieses "Paket" sei in Kooperation mit den Hochschulen noch ausbaufähig.
Leider habe sich auch nach einer Entspannungsphase in vielen Städten die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wieder als ein großes Problem herausgestellt. In diesem Bereich haben insbesondere Hochschulen in den neuen Bundesländern einen Standortvorteil.
Das Wohnen in einem Studentenwohnheim ist für ausländische Studierende die beliebteste Wohnform. Zur Zeit wohnen ca. 50.000 von ihnen in den Wohnheimen der Studentenwerke.
"Wir benötigen aber", so der DSW-Präsident, "ca. 20.000 neue Wohnheimplätze. Bund und Länder müssen sich dringend auf ein gemeinsames Programm einigen, das auch die Renovierung älterer Wohnheime mit einschließt."
Der DSW-Präsident appellierte auch an die deutschen Studierenden, sich verstärkt dem interkulturellen Dialog zu stellen. Eine sehr große Gruppe der Gäste aus dem Ausland beklagte den mangelnden Kontakt mit deutschen Studierenden. Von Studierenden aus Entwicklungsländern seien dies sogar 41 %.
Die Studie Internationalisierung des Studiums - Ausländische Studierende in Deutschland - Deutsche Studierende im Ausland des Deutschen Studentenwerks finden Sie unter www.studentenwerke.de.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Marijke Lass, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0 30/28 49 71 22, E-Mail: lass@studentenwerke.de
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