Universität Dortmund steckt Ziele für die nächsten Jahre ab
Ein Dorf im Sauerland und eine Kleinstadt am Niederrhein sind in die Geschichte der Universität Dortmund eingegangen. In Eisborn und Xanten fanden im November und Februar zwei mehrtägige Klausuren statt, in denen sich die Hochschule für die Verteilungskämpfe der kommenden Jahre positioniert hat. Eine Umgestaltung der Dortmunder Universität zeichnet sich ab: Neue Forschungsfelder entstehen, Fachbereiche werden neu zugeschnitten, in der Lehrerbildung wird experimentiert.
Der Senat der Universität stimmte heute (14.3.02) dem Entwurf einer Zielvereinbarung vor, den das Rektorat auf der auf der Grundlage des Qualitätspaktes mit der Landesregierung abschließen will. Darin sind die vier "Forschungsbänder" benannt, die zunächst bis Ende 2004 gezielt gefördert werden sollen.
Im Struktur-Entwicklungs-Bericht 1999 hatte die Universität noch acht Forschungsbänder als zukunftsträchtige transdisziplinäre Schwerpunkte der Forschung in Dortmund beschrieben. Nach der landesweiten Evaluation der Hochschullandschaft durch den Expertenrat, nach Abschluss des Qualitätspaktes und nach den Beratungen der Planungsexperten mit den Dekanen der Fachbereiche und Fakultäten wird sich die Universität zunächst auf vier Forschungsbänder konzentrieren:
1. Modellbildung und Simulation,
2. Molekulare Aspekte der Biowissenschaften / Biologisch-chemische Mikrostrukturtechnik,
3. Mikrotechnik und Nanastrukturen sowie
4. Integration von Wissens- und Dienstleistungsarbeit.
Der Abschluss der Zielvereinbarung mit der Landesregierung dient dazu, für diese Forschungsschwerpunkte finanzielle Zuwendungen aus dem Innovationsfonds des Landes zu erhalten, die den Hochschulen im Qualitätspakt im Gegenzug zum Abbau von landesweit 2000 Personalstellen im Hochschulbereich zugesagt wurden.
Konkret hofft die Universität auf jeweils 2 Millionen Euro in den Jahren 2002 bis 2004, um die genannten Forschungsbänder aufzubauen, zu evaluieren und zu verwalten.
Der Entwurf der Zielvereinbarung birgt weitere brisante Themen, die die Universität Dortmund in den kommenden Monaten und Jahren nachhaltig beschäftigen werden. So soll bis etwa Mitte 2003 der Zuschnitt und die Anzahl der Fachbereiche und Fakultäten neu bemessen werden. Das Profil der Universität soll auch durch eine engere Vernetzung der Natur- und Ingenieurwissenschaften konturiert werden.
Im Bereich der Lehrerausbildung soll sich die Universität mit einem umfassenden Konzept am Modellversuch des Landes zur Entwicklung gestufter Studiengänge beteiligen. Die Pädagogische Hochschule Ruhr, seit 1980 in die Uni integriert, hatte vor etwa 30 Jahren auch maßgeblich das Konzept der integrierten Lehrerbildung mitgeprägt.
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