Gottfried Michael Koenig wird Ehrendoktor der Saar-Uni
Dem zeitgenössischen deutschen Komponisten Gottfried Michael Koenig wird von der Universität des Saarlandes und ihrer Philosophischen Fakultät I (Geschichts- und Kulturwissenschaften) die Ehrendoktorwürde verliehen. Koenig ist einer der herausragenden Vertreter der Neuen Musik und von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der elektronischen Musik seit ihren Anfängen in den fünfziger Jahren.
Die feierliche Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgt durch den Dekan der Philosophischen Fakultät I Prof. Dr. Klaus Martin Girardet
am Montag, dem 8. April 2002, um 17.00 Uhr
im Musiksaal, Campus Saarbrücken.
Den Festvortrag hält der Komponist Konrad Boehmer (Den Haag) über "Koenigs Position in der gegenwärtigen Musik". Das musikalische Begleitprogramm besteht aus folgenden Werken Koenigs: Musiker des Rundfunksinfonieorchesters Saarbrücken spielen zwei Fassungen der "60 Blätter für Streichtrio", außerdem erfolgt, in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk, die Uraufführung der Urfassung von Koenigs Klangfiguren II (elektronische Komposition Koenigs aus den Jahren 1955/56). Die gesamte Veranstaltung wird vom Saarländischen Rundfunk mitgeschnitten.
Gottfried Michael Koenig, der heute in den Niederlanden lebt, wurde 1926 in Magdeburg geboren. Er studierte Kirchenmusik in Braunschweig, Komposition, Klavier, Analyse und Akustik in Detmold, musisch-technische Gestaltung in Köln und Computertechnik in Bonn. Zwischen 1953 und 1964 arbeitete er im elektronischen Studio des Westdeutschen Rundfunks Köln. 1964 wechselte Koenig zum elektronischen Studio der Universität Utrecht, dem späteren "Instituut voor Sonologie", dessen künstlerische Leitung er übernahm. Dort war er als Komponist und Lehrer maßgeblich an der Entstehung und Entwicklung der seriellen und elektronischen Musik beteiligt. Als Theoretiker hat Koenig die Grundlagen des kompositorischen Denkens der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts erarbeitet. Seine Schriften gibt das Institut für Musikwissenschaft der Universität des Saarlandes in der Reihe "Quellentexte zur Musik des 20. Jahrhunderts" heraus.
Vertreter der Medien sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen. Fragen beantwortet Ihnen Dr. Andreas Wagner Tel. 302-3718.
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