LONWORKS in Russisch
Prof. Dr. rer. nat. Friedbert Tiersch, Professur für Datenverarbeitung, Regelungstechnik und Gebäudeautomation am Fachbereich Versorgungstechnik der FH Erfurt, hat ein Fachbuch in russischer Sprache veröffentlicht. Der Titel "Wedenije w technologiju LONWORKS®" (ISBN 5-283-0317-5, Herausgeber: LONTECH® Thüringen e.V.) ist im Moskauer Verlag "Energoatomisdat" erschienen.
Das Buch ("Die LONWORKS®-Technologie, Herausforderung und Chan-ce", ISBN 3-932875-17-6) erschien 1998 beim DESOTRON-Verlag Erfurt in erster Auflage, 99 in zweiter, erweiterter Auflage und 2001 in der dritten, überarbeiteten deutschsprachigen Auflage. Im gleichen Verlag war im Jahr 2000 die vom Autor selbst verfasste englischsprachige Ausgabe ("LONWORKS®-Technology, An Introduction", ISBN 3-932875-11-7) erschienen, die in Jaroslawl (Russland) ins Russische übersetzt wurde.
Da der Autor auch Ergebnisse von Diplomarbeiten seiner Studenten verarbeitet hat, sind beispielsweise auch die Namen der Erfurter Absolventen Tonhäuser, Meier und Nordhaus bekannt geworden.
Beim Verlag sind inzwischen auch Bestellungen aus Australien eingegangen. Der Erfolg des Buches: Dem Autor ist es offensichtlich geglückt, komplexe Zusammenhänge einer modernen Netzwerktechnologie verständlich darzustellen.
Kontakt: Prof. Dr. Friedbert Tiersch, Tel. 0361/ 6700-640 oder -309
Fachlicher Hintergrund:
Unter dem Namen "LONWORKS" wurde von der amerikanischen Firma Echelon Corporation Anfang der 90iger Jahre eine neue Netzwerktechnologie auf den Markt gebracht. Sie wird als eine vollständige Plattform zur Erstellung von Automationsnetzwerken bezeichnet. LONWORKS-Netzwerke bestehen aus intelligenten Geräten, Knoten (engl.: nodes) genannt, die die Funktionen in einem Anwendungsprozess erfüllen und die miteinander über eine Vielzahl von unterschiedlichen Übertragungsmedien auf der Basis eines gemeinsamen Kommunikationsprotokolls Nachrichten austauschen können. Die LONWORKS-Technologie schließt alle für den Entwurf, den Aufbau und die Wartung von Automationsnetzwerken erforderlichen Hilfsmittel ein, insbesondere
" den Neuron-Chip als Hardwarebasis,
" das LonTalk-Protokoll als Kommunikationsprotokoll,
" verschiedene Transceiver zur Kopplung mit dem Übertragungsmedium und
" Entwicklungswerkzeuge für einzelne Netzwerkknoten und auch ganze Netzwerke [1].
(Sinn und Zweck der LONWORKS-Technologie)
Das Erscheinen der neuen Technologie geht konform mit dem Trend weg von zentralen Steuerungen und Punkt-zu-Punkt-Verdrahtungen der Feldgeräte mit der Zentrale und hin zur busartigen Verdrahtung von dezentral angeordneten, intelligenten Geräten. Die LONWORKS-Technologie ermöglicht es darüber hinaus, dass Automatisierungskomponenten wie Sensoren, Aktoren oder Steuerungen von verschiedenen Herstellern in ein Netzwerk integriert werden können und diese dort miteinander kommunizieren, ohne dass weitere Anpassungen erforderlich sind. Das ist möglich, weil sie alle dasselbe Protokoll verwenden.
Damit ist eine Kooperation aller Gewerke, die an der Gebäudeausrüstung beteiligt sind, möglich. Planer und Errichter können aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten auswählen und diese zu einem System ohne weiteren Entwicklungsaufwand modular zusammenstellen. Das Netzwerk ist nicht mehr auf ein einzelnes Gewerk beschränkt, es kann gewerkeübergreifend erstellt und betrieben werden.
Die LONWORKS-Technologie ermöglicht eine homogene dezentrale Automatisierung eines Gebäudes mit allen technischen Komponenten darin. Ähnliches gilt auch für die Prozessautomation und andere Einsatzgebiete der LONWORKS-Technologie. Daraus ergeben sich:
" Einsparungen bei der Investition durch weniger Verkabelung, geringere Fehlerzahl bei der Installation, Mehrfachnutzung von Aktoren und Sensoren und Verzicht auf Gateways zwischen den Einzelsystemen.
" Einsparungen beim Betrieb durch anlagen- und gewerkeübergreifende Nutzung von Informationen sowie die Realisierung flexibler Regelstrategien.
" Einsparungen bei der Wartung und Instandhaltung durch Wegfall von Umverdrahtungen, Wegfall von Softwareanpassung für Gateways bei Nutzungsänderung, einheitliche und anlagenübergreifende Diagnosemöglichkeiten sowie ein systemübergreifendes Gebäudemanagement.