Aus Mikroskopie wird Nanoskopie
Max-Planck-Forscher führen die Lichtmikroskopie in neue Dimensionen
Wegen der Wellennatur des Lichts und der damit verbundenen Beugungsgrenze kann man Strukturen, die feiner sind als einen halben Mikrometer, mit optischen Mikroskopen nicht mehr erkennen. So steht es zumindest in jedem Lehrbuch der Optik und auch in einführenden Lehrbüchern der Zellbiologie. Marcus Dyba und Stefan Hell vom Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie berichten jetzt, dass sie diese Beugungsgrenze in einem ausgeklügelten optischen Aufbau bis in die zuvor kaum vorstellbare Größenordnung von wenigen Dutzend Nanometern überwinden konnten (Physical Review Letters, 22. April 2002). Sie kombinierten dazu zwei von Hell bereits früher erfundene Mikroskopieformen - die so genannte Fluoreszenzlöschung durch stimulierte Emission (STED) und die 4Pi-konfokale Mikroskopie - zu einem "STED-4Pi-Mikroskop". Diese neue Form der Lichtmikroskopie stößt erstmals das Tor in die Nanometerskala auf und hat das Potential völlig neue Einblicke in das Innere von Zellen zu eröffnen. Doch die STED-4Pi-Mikroskopie ist nicht nur für die biomedizinischen Forschung vielversprechend, sondern könnte auch für die Mikrolithographie und optische Datenspeicherung von Bedeutung sein.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/pri02/pri0223.htm