WU Wien: Forschergruppe um WU-Prof. Alfred Taudes mit Best Paper Award (30.000 Euro) ausgezeichnet
Bester Aufsatz der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) des Jahres 2000 behandelt die Anwendung der Optionspreistheorie auf IT-Investitionen
Die von Univ.Prof. Alfred Taudes, Dr.Dr. Markus Feurstein und Dr. Andreas Mild entwickelte Optionsbetrachtung von IT-Investitionen wurde in der renommierten amerikanischen Fachzeitschrift MIS Quarterly publiziert und mit dem von der Stadt Wien gestifteten - und mit 30.000 Euro dotierten - WU Best Paper Award 2001 ausgezeichnet. Im Rahmen einer Wiener Vorlesung am 23.4.2002 um 16 Uhr im Wappensaal des Wiener Rathauses hält Univ.Prof. Taudes zu diesem Thema einen Fachvortrag, daran anschließend finden Laudatio und Preisverleihung durch den "Vater der Wirtschaftsinformatik" Prof. Dr.Dr. hc.mult. Peter Mertens statt.
Zum Inhalt des Papers: Die Rechtfertigung von IT-Investitionen ist schwierig - nach einer eben erschienen Studie der Gartner Group sind 20% aller IT-Ausgaben Fehlinvestitionen, wobei besonders IT-Plattformen anfällig für Verschwendung sind. Dies ist insofern nahe liegend als klassische Verfahren der Investitionsbewertung bei Investitionen in IT-Plattformen wie Hardware, Netzwerkinfrastruktur, Betriebssysteme, Software-Engineering-Werkzeuge, Workgroup- und Workflowmanagementsysteme, Anwendungsplattformen etc. nicht anwendbar sind. Das Problem: Ad hoc ist ein direkter Nutzen nicht gegeben, lediglich die Basis für Nutzen stiftende Anwendungen; von denen aufgrund des durch die hohen Anschaffungs- und Implementierungskosten langen Planungshorizontes oft nicht einmal bestimmt ist, ob sie überhaupt realisiert werden.
Die Forschergruppe ging in ihren Überlegungen von der formalen Ähnlichkeit des Nutzens einer IT-Plattform mit einer Call Option an der Wertpapierbörse aus. Analog zu einer Call Option bietet eine IT-Plattform aufgrund der darin vorgesehenen Funktionalitäten die Möglichkeit, eine Reihe von potenziell nützlichen Anwendungen zu implementieren, wobei jede dieser Implementierungsmöglichkeiten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes genutzt werden kann und dabei Implementierungskosten in Kauf genommen werden müssen (entspricht Ausübungszeitraum und -preis).
Da bei der Optionsbewertung die Risikobewertungsfunktion von Kapitalmärkten genutzt wird, geht die Forschergruppe davon aus, dass der Nutzen einer Anwendung von der Anzahl der damit abgewickelten Geschäftsfälle abhängt, die wiederum vom dem in Aktienkursen eingehenden Geschäftserfolg determiniert wird; technische oder organisatorische Risiken sind unternehmensspezifisch zu behandeln. Die Gültigkeit dieser Annahme wurde mit einer Fallstudie untermauert. Unter Anwendung einer Optionspreisformel lässt sich der fiktive Marktwert der neuen Geschäftsmöglichkeiten, die sich durch einen Umstieg von der Anwendungsplattform SAP R/2 auf SAP R/3 ergeben, ermitteln.
Weitere Informationen: http://www.wu-wien.ac.at/presse
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