Kunst in der Zwischenzeit
'Kunst in der Zwischenzeit' ? so bezeichnen die Macher des Dortmunder Fachhochschul-Projektes 'Phoenix-Werke' ihr Vorhaben, die Industriebra-che Phoenix West im September dieses Jahres im Rahmen einer umfangrei-chen Ausstellung mit Fotos, Filmen, Objekten und Installationen zu be-spielen. Dabei legen sie besonderen Wert auf eine inhaltliche Auseinan-dersetzung mit dem Standort, seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft: ortsspezifische Kunst soll es sein, die den industriellen Raum nicht nur als Kulisse nutzt.
'Phoenix-Werke' steht in einer umfangreichen Tradition des künstlerischen Umgangs mit industriellen Räumen: Spätestens seit der Internationalen Bauausstellung ?Emscherpark? haben sich die Perspektiven auf Industrie-brachen im Ruhrgebiet verändert. Auch Dortmund selbst kann auf etliche Kunstprojekte zurückblicken, die sich mit dem industriellen Erbe um Kohle, Stahl und Bier und dessen Schauplätzen auseinandersetzten: 'Standorte' in der Zeche Minister Stein, 'Reservate der Sehnsucht' in der Unions-Brauerei oder 'Vision Ruhr' in der Zeche Zollern II/IV.
Gemeinsam ist solchen Projekten Unsicherheit und Skepsis in der Bevölke-rung einerseits, große Faszination und Neugierde andererseits. Während die einen vor allem die Kosten und bildungsbedingten Zugangsschranken von Kunstausstellungen dieser Art kritisieren, begrüßen andere sie als pro-duktiven neuen Umgang mit alten Strukturen. Auch Phoenix West in Dort-mund bewegt sich zwischen diesen Polen ? neben 'Phoenix-Werke' fand dort kürzlich mit großem Aufwand die Eröffnung des Theaterfestivals Ruhr statt, eine Theaterproduktion im Rahmen der Ruhr-Triennale ist für Herbst geplant.
Gemeinsam ist den genannten Dortmunder Projekten der vergangenen Jah-re aber auch ein Name: Hans D. Christ war an all diesen Ausstellungen ver-antwortlich beteiligt. Als Kurator des Medienkunst-Vereines 'hARTware Projekte' hat er darüber hinaus eine genaue Kenntnis der Kulturszene in Dortmund und Umgebung, gerade auch dort, wo sie mit industriellem Raum in Berührung kommt.
Hans D. Christ wird den Themenkomplex um Kunst und Industriebrachen in Dortmund und Ruhrgebiet am kommenden Freitag, dem 3. Mai, um 18.00 Uhr in einer Veranstaltung des Rahmenprogramms zu 'Phoenix-Werke' in der Hörder Burg, Hörder Burgstraße 17 - 18, darstellen. Seinen Vortrag wird er durch Bildmaterial ergänzen, im Anschluss wird Gelegenheit zur Diskus-sion bestehen, zu der auch der Projektkoordinator von 'Phoenix-Werke', Thomas Kaestle, zur Verfügung stehen wird. Der Eintritt ist frei.
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