Wie können Computer lernen, Sprache zu verstehen?
Internationaler Workshop zum maschinellen Sprachverstehen im European Media Lab der Heidelberger Villa Bosch am 23. und 24. Mai 2002
Seit den sechziger Jahren verstehen Computer die menschliche Sprache und können mit Menschen kommunizieren - allerdings nur auf der Filmleinwand. Was bei Stanley Kubricks "2001" oder im "Raumschiff Enterprise" so einfach funktioniert, ist nach wie vor Vision. Alle Anstrengungen der Wissenschaftler, den Rechnern das Sprechen beizubringen, sind in den Kinderschuhen steckengeblieben, obwohl die Maschinen inzwischen enorm leistungsfähig geworden sind. Denn die menschliche Sprache ist so komplex, dass der Computer schon bei scheinbar einfachen Fragen in höchste Verlegenheit gerät. Informatiker und Computerlinguisten diskutieren schon lange über den richtigen Weg, dieses Problem zu lösen. Soll man dem Computer beibringen, möglichst viele Regeln zu bestimmten Situationen anzusammeln - wie in einem Schachprogramm? Die Folge: Der Rechner kann dann dieses Problem lösen, aber eben nur nur dieses eine Problem. Oder soll man versuchen, Muster im Sprachverhalten zu erkennen und, ähnlich wie die Wettervorhersage, mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen arbeiten? Das Problem: ein immenser Rechenaufwand, der selbst heutige Computer überfordert, und zugleich zu wenig auswertbare Daten.
Eine Synthese dieser beiden konträren Ansätze verfolgt ein internationaler Workshop zum Sprachverstehen am 23. und 24. Mai 2002 im Studio der Villa Bosch in Heidelberg. Unter dem klangvollen Titel "SCANALU" (SCAlable NAtural Language Understanding) treffen sich Sprachwissenschaftler, Computerlinguisten und Informatiker aus Großbritannien, Deutschland und den USA. Veranstalter ist das Heidelberger European Media Laboratory (EML), gefördert wird die Veranstaltung durch die gemeinnützige Klaus Tschira Stiftung.
Die Wissenschaftler wollen Wege finden, das Verstehen von Sprache zu "skalieren", das heißt, das Wissen über eine bestimmte Situation auf große Datenmengen zu übertragen. Wenn dies gelingt, besteht die Hoffnung, dass wir Menschen bald doch noch ganz intuitiv mit Computern und technischen Geräten umgehen können - weil sie dann gelernt haben, uns zu verstehen.
Die European Media Laboratory GmbH (EML) (www.eml.villa-bosch.de) ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen. Ziel ist es, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnehmen soll. Schwerpunkte liegen in der Bioinformatik und in mobilen Assistenzsystemen. Die EML-Forscher arbeiten eng mit Universitäten und der Industrie zusammen. Derzeit bearbeitet das EML im wesentlichen Forschungsprojekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung (KTS) (www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).
Das Programm des Workshops finden Sie unter:
http://www.eml.org/english/News/Workshops/scanalu/index.html
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Peter Saueressig
European Media Laboratory GmbH
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49-6221-533-245
Fax: +49-6221-533-198
peter.saueressig@eml.villa-bosch.de
www.eml.villa-bosch.de
Weitere Informationen:
http://www.eml.org/english/News/Workshops/scanalu/index.html
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