Studium und Lehre

Gleich bei seiner Ankunft in Florida wartete bereits eine Überraschung auf ihn: ein Mercedes SL als "Dienstfahrzeug". Einen besseren Start für sein Praxissemester konnte sich Stefan Lerch, Student des Maschinenbaus an der Fachhochschule Südwestfalen, Abteilung Soest nicht wünschen.

Für ein Semester hat er seinen Studienplatz in Soest mit dem Arbeitsplatz bei der Firma RENNtech Mercedes in Palm Beach, Florida, USA getauscht. Nach einer kurzen Einführung wurde Stefan Lerch zunächst mit regulären Servicearbeiten in die Arbeitsabläufe der Firma, die Komponenten von Rennwagen herstellt, eingewiesen. Dies beinhaltete Routinearbeiten wie Ölwechsel oder den Austausch von Keilriemen, Bremsbelegen und -scheiben. Bereits nach einer Woche wurde er mit dem Zusammenbau der firmeneigenen Federelemente betraut. Darüber hinaus konnte er erste Erfahrungen mit der Elektronik von Kompressormotoren und Lufteinlasssystemen sammeln.

So richtig los ging es nach einem Monat: Das Optimieren von Rennmotoren und die Untersuchung der Motoren mit Motorschäden zählte nun zu Stefan Lerchs Aufgaben. Dazu wurde auf einem Prüfstand die Leistungsentfaltung der Motoren überwacht. Ein weiteres Highlight war das "Einfahren" eines Mercedes SL 55 Kompressor, den er zuvor mit vorbereitet hatte. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, da dabei Motor und Getriebe leicht ruiniert werden können. Angesichts der Kosten von rund 80.000 US-Dollar für dieses Paket ohne Fahrzeug, war die nächtliche 400 Meilen Probefahrt sicher mit Herzklopfen verbunden.

Mittlerweile, nach zwei Monaten, ist Stefan Lerch verantwortlich für die Entwicklung von V 6, V 8 und V 12 Turbomotoren, die in Zusammenarbeit mit den Herstellern von Nachrüst-Turboaggregaten optimiert werden. Und am kommenden Wochenende wird er auf dem MOROSO Rennkorso in dem Pacecar mitfahren.

Viel Zeit für Freizeit, Palm Beach zählt zu den schönsten Stränden in Florida, und dem Kennen lernen von Land und Leuten bleibt Stefan Lerch bei seiner Arbeit nicht, aber die interessanten Aufgaben, die vielfältigen Erfahrungen und die netten Kolleginnen und Kollegen entschädigen ihn dafür.