Totalreform des Studienangebotes der Wirtschaftsuniversität Wien
Die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) startet in das Wintersemester 2002/2003 mit einem komplett neuen Studienangebot. Die Studienreform bündelt die Bestrebungen der WU, mit neuen Konzepten zeitgemäße Lehrinhalte zu vermitteln und mit einem stark erweiterten Leistungsspektrum eine kundenspezifischere und marktnähere Ausrichtung zu erlangen. Die Entrümpelung und Straffung bestehender Studienrichtungen geht dabei einher mit der Einrichtung völlig neuer Ausbildungsangebote.
Das neue Studienangebot ist gekennzeichnet durch die Einrichtung zweier neuer Studienrichtungen (Wirtschaftswissenschaften mit den Studienzweigen Wirtschaft und Recht, Management Science und Sozioökonomie sowie das Bakkalaureatsstudium Wirtschaftsinformatik) und der grundlegenden Neuausrichtung der Studienrichtungen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Wirtschaftspädagogik. Die Studienrichtung Handelswissenschaft wird weiterentwickelt und als 'Internationale Betriebswirtschaft' geführt.
Weniger Drop-Out, mehr Internationalisierung
"Die zentrale Idee hinter dem neuen Studienkonzept ist die komplette inhaltliche wie organisatorische Modernisierung der WU-Studien und deren Anpassung an europäische Standards", erläutert WU-Rektor Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt. "Besonders wichtig ist uns, eine erstklassige, bedarfs- und berufsorientierte Ausbildung zu bieten, die Drop-out-Rate zu senken und die Ausbildungsqualität zu erhöhen".
"In diesem Prozess bauen wir auf den bisherigen Stärken der WU auf. Das macht sich beispielsweise in der Entwicklung neuer Spezialisierungsmöglichkeiten und im Angebot 15 interdisziplinärer Kompetenzfelder (z.B. Europäische Integration, Management Consulting oder Umweltmanagement) oder einer weiteren Intensivierung unserer internationalen Bestrebungen bemerkbar: So bieten wir 18 Wirtschaftssprachen, machen Auslands-erfahrung in der 'Internationalen Betriebswirtschaft' verpflichtend und erweitern laufend die bereits 125 (!) Austauschprogramme mit ausländischen Universitäten", so Badelt.
Völlige Neuorganisation des ersten Studienjahres
Mit der Studienreform hat die WU eine komplette Neustrukturierung des Lehrplans vorgenommen. Diese Neustrukturierung sieht für alle Studienrichtungen eine gemeinsame zweisemestrige Einführungsphase vor, die im Stil von Großlehrveranstaltungen mit modernster Computerunterstützung abgehalten werden soll. So wird den Studierenden beispielsweise IT-unterstützte Vorbereitung auf schwierige Prüfungen unabhängig von Zeit und Ort geboten. Es handelt sich hierbei um einen weltweit einzigartigen Pilotversuch des Einsatzes computerunterstützter Lehre in dieser Dimension.
Durch die Standardisierung der Lehrinhalte zu Studienbeginn wird einerseits ein Rationalisierungseffekt gesetzt, andererseits Qualitätssicherung auf internationalem Niveau betrieben. Im Gegensatz zu den Großlehrveranstaltungen des ersten Studienjahres soll ab dem dritten Studiensemester nur mehr in Kleingruppen unterrichtet werden.
"Die Eingangsphase ist auch als Entscheidungshilfe für die Studierenden konzipiert, damit sie herausfinden können, ob ein WU-Studium tatsächlich das Richtige für sie ist", stellt der Studiendekan der WU, Univ.Prof. Dr. Karl Sandner fest. "Der Leistungsdruck ist beträchtlich. Aber wir bieten unseren Studierenden auch kollisionsfreie Stundenpläne und Prüfungswochen, definierte work loads und IT-unterstütztes Lernen. Damit, zusammen mit besonderen Studienbeschleunigungsmaßnahmen, werden wir das Studientempo an der WU deutlich erhöhen".
Der Lehr- und Prüfungsbetrieb ist in der Eingangsphase in Halbsemestern organisiert. Dazu werden Lehrveranstaltungen teilgeblockt und können somit innerhalb von sechs Wochen abgeschlossen werden. Dadurch wird die Kumulation von Prüfungen zu Semesterende vermieden und die Studienzeit verkürzt.
Modellversuch der WU: Größeres Angebot, mehr Leistung, mehr Effizienz
"Unsere größte Herausforderung ist, als Großuniversität mit angespannter Ressourcensituation gleichzeitig das Leistungsspektrum zu erweitern und die Qualität des Angebots zu steigern", erklärt der Vorsitzende des Universitätskollegiums der WU, Univ.Prof. Dr. Michael Holoubek. "Standardisiertem und mit neuen technischen Lehrformen operierendem Großbetrieb im ersten Studienjahr folgt universitärer Kleingruppenunterricht in den darauf folgenden drei Studienjahren. Dieser soll einen intensiven und auch persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden gewährleisten. Diese Kombination ist ein ganz neuer Versuch zur Optimierung des Ressourceneinsatzes der WU. Das neue Studienangebot der WU ist also sowohl von seiner inhaltlichen Ausrichtung als auch von seiner organisatorischen Umsetzung her ein Innovationsschritt von europäischer Dimension, der im tertiären Bildungssektor neue Maßstäbe setzt", fasst Holoubek zusammen.
Weitere Informationen:
http://www.wu-wien.ac.at/studienangebot
http://www.oeh-wu.at
http://www.wu-wien.ac.at/presse
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