Forschergruppe an der Kieler Universität verlängert
Neues Wissen über Chalkogenid-Schichtkristalle
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat entschieden, die Kieler Forschergruppe "Chalkogenid-Schichtkristalle: Wachstum und Grenzflächeneigenschaften" an der Christian-Albrechts-Universität weiter zu fördern und dafür in den nächsten drei Jahren mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Sprecher der Forschergruppe ist Prof. Dr. Wulf Depmeier (Institut für Geowissenschaften/ Mineralogie).
Die Forschungskooperation zwischen Wissenschaftlern ganz unterschiedlicher Fachgebiete der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Technischen Fakultät hat sich vielfältige Aufgaben gestellt: Zum einen werden schichtartig kristallisierende Verbindungen von Metallen mit Schwefel oder Selen zielgerichtet präpariert. Zum anderen bestimmen die Forscher in Experimenten die geometrischen Strukturen der Kristalle auf verschiedenen Ebenen bis hinunter auf die der Atome und charakterisieren die jeweiligen elektronischen Merkmale sowie die unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften. Diese verleihen den untersuchten Materialien ein großes Zukunftspotenzial, denn die im Rahmen der DFG-Forschergruppe geleistete Grundlagenforschung schafft die Voraussetzungen für zukünftige Anwendungen im Bereich der Nanotechnologie. Beispielsweise ist es bereits gelungen, sogenannte Nanodrahtwerke mit "Drahtdicken" von weniger als 10 nm, das heißt weniger als 0,00001 mm, herzustellen.
Neben der Mineralogie-Kristallographie sind an der Kieler Universität Wissenschaftler aus der Theoretischen Physik, der Experimentalphysik, der Anorganischen Chemie und der Materialwissenschaft an der Forschergruppe beteiligt. Nach den Grundsätzen der DFG arbeiten in einer Forschergruppe mehrere Wissenschaftler eines Standortes an einer wichtigen gemeinsamen Problemstellung. Forschergruppen werden dort gefördert, wo ein besonders bedeutungsvolles Thema auf breiter Ebene und in hoher Qualität behandelt werden kann. Die Gruppen weisen damit jeweils auch einen Arbeitsschwerpunkt der jeweiligen Universität aus.