DAAD unterstützt Wissenschaftstransfer mit Nordkorea
Nach einer ersten Fact-Finding-Mission des DAAD in Pjöngjang fand auf Einladung der Gottfried Daimler und Karl Benz-Stiftung ein dreiwöchiger Besuch von Vertretern der Akademie der Wissenschaften in Deutschland statt. Die nordkoreanische Delegation bestand aus 8 Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften, die auch dem DAAD in Bonn einen Informationsbesuch abstatteten. Die Leitung der Delegation hatte Prof. Dr. Song Uk RI, Vize-Präsident der Abteilung International Affairs der Akademie der Wissenschaften.
Anlässlich des Besuches bekräftigte der Generalsekretär des DAAD, Dr. Christian Bode, die Bereitschaft seiner Organisation zur Wissenschaftskooperation mit Nordkorea. Die Gäste brachten nach einer positiven Zusammenfassung erster Eindrücke der Deutschlandreise ihre Zufriedenheit über die bereits bestehenden Förderprogramme für nordkoreanische Wissenschaftler zur Sprache.
Im Rahmen eines neuen Stipendienprogramms zwischen der Akademie der Wissenschaften in Pjöngjang und dem DAAD sind seit April 2002 die ersten Wissenschaftler aus Nordkorea zu Studienaufenthalten in Deutschland. Außerdem sind drei Doktoranden an der Universität Halle zu einem Forschungsaufenthalt im Bereich Tiergenetik eingetroffen.
Nach Angaben der nordkoreanischen Delegation bedarf es in der gegenwärtige Situation der wissenschaftlichen Forschung und Lehre in Nordkorea tatkräftiger Unterstützung aus dem Ausland. Man hofft auf Wissenschaftstransfer aus Deutschland und aktive Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Forschung und Lehre. An erster Stelle zielt die nordkoreanisch-deutschen Wissenschaftskooperation darauf, das wissenschaftliche Niveau anzuheben, um den Anschluss an internationale Standards zu finden. Um dies zu erreichen, strebt die Akademie der Wissenschaften in Nordkorea vor allem die Verbesserung in der Ausbildung von Hochschullehrern an und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mithilfe der Vermittlung international erfolgreicher Lernmethoden. Vorrangig sollen die Fachgebiete der angewandten Naturwissenschaften, wie Mathematik, Informatik, Biochemie und Umwelttechnik gefördert werden. Langfristig ist jedoch auch an eine Förderung der geisteswissenschaftlichen Fächer gedacht.
Für Nordkorea ist die Entwicklung der Universitäten von primärer Bedeutung. Darüber hinaus wird die Kooperation von Wissenschaft und Industrie als ein weiterer wichtiger Bestandteil der zukünftigen bildungspolitischen Maßnahmen angesehen. Dabei sind sich alle Beteiligten über
die Bedeutung des akademischen Austausches zum Erhalt des globalen Friedens einig.
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