Zweitägiges Internet-Symposium als Video-Aufzeichnung auf Website des Instituts für Telematik
Trier. Nur eine Woche nach Ende des zweitägigen Trierer Symposiums "Digitales Geld - Sicheres Bezahlen im Internet" hat der Veranstalter, das gemeinnützige Institut für Telematik e.V., bereits die Video-Mitschnitte aller 14 Vorträge auf seiner Website www.ti.fhg.de zum on-demand-Zugriff bereitgestellt.
Das achte Trierer Symposium war am vergangenen Freitag, 21. Juni, mit dem Eindruck zu Ende gegangen, dass es entscheidend von der "gefühlten Sicherheit" bei den Kunden abhängt, welches der vielen Internet-Bezahlsysteme sich am Markt durchsetzen wird. Weitere Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg seien einfache Bedienung, transparente und bequeme Abwicklung sowie niedrige Kosten für Verbraucher und Anbieter, waren sich die 14 Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden einig. Das Symposium zur Sicherheit von Internet-Bezahlsystemen verfolgten rund 30 Teilnehmer vor Ort und mehr als 150 durch Live-Übertragung im World Wide Web.
"Die technischen Probleme sind mehr oder weniger alle gelöst. Offen bleibt die Frage, wie für das Verträge schließen und Bezahlen im Internet mehr gesellschaftliche Akzeptanz und juristische Absicherung erreicht werden kann", sagte Prof. Meinel. Nach dem übereinstimmenden Urteil der meisten Referenten sind Internet-Bezahlsysteme "selbst für die technische Avantgarde" noch zu kompliziert zu bedienen. Verständlich sei der Wunsch nach einem einheitlichen Standard. Mehrere Experten warnten deutlich davor, Kreditkartenangaben unverschlüsselt über das Internet zu übermitteln. Dies komme "russischem Roulette" gleich, betonte der Chef eines IT-Sicherheitsunternehmens.
Noch immer stellten für die Kunden die Überweisung nach Rechnung (fast 90% der Internet-Käufer), die Lastschriftabbuchung (über 70%) und die Nachnahme-Zahlung (rund 65%) die beliebtesten Zahlverfahren beim Online-Shopping dar, betonten Marktforscher und Verbraucherschützer.
Den größten Bedarf für neue Verfahren, die sinnvollerweise auf den vorhandenen Abrechnungsmechanismen aufbauen sollten, sahen die Symposiums-Teilnehmer im Bereich der Abrechnung von Klein(st)-Beträgen, wie sie beim Kauf digitaler Güter (Software, Musik, elektronische Dokumente usw.) anfallen. Um rentabel arbeiten zu können, seien hier aber die Sicherheitsanforderungen geringer. Mobiles Bezahlen per Handy werde sich in Zukunft immer mehr durchsetzen, hieß es auf dem Trierer Symposium. Das Sicherheitsproblem liege hier in der "Luftschnittstelle", so ein Experte, denn das Abhören von Mobilfunkverkehr sei in Europa besonders weit verbreitet. In jedem Fall - so hochrangige Vertreter der Finanzwirtschaft - haben Verfahren im E- und M-Commerce dann eine Chance, wenn sie auf den weltweit bewährten Transaktionsmechanismen beruhen.
Der Handel habe beim E-Commerce mit Lastschriftabbuchungen ein Problem, weil diese vom Kunden innerhalb mehrerer Wochen praktisch problemlos rückgängig gemacht werden könnten, berichtete ein Referent. Ein Jurist bezeichnete das Lastschriftverfahren im Internet als "rechtliche Grauzone", weil es eigentlich die handschriftliche Zustimmung des Kontoinhabers erfordere. Dies sei in der Vergangenheit oft missachtet worden.
Weitere Informationen:
http://www.ti.fhg.de/trierer_symposien/digitales_geld/video-ubertragung/index.html
www.tele-task.de