Lust auf Telematik macht ein Info-Paket im Internet - Telekommunikation verschmilzt mit Informatik
Trier. Ein umfangreiches Informationsangebot über die Möglichkeiten, die sich aus der Verknüpfung von Computern, Mobilfunk und Internet ergeben, hat das Institut für Telematik ins World Wide Web gestellt. Die mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbundene Einrichtung bietet auf ihrer Web-Seite www.ti.fhg.de zum Beispiel das kostenlose Herunterladen von Publikationen über neueste Forschungsergebnisse, jüngst entwickelte Produkte sowie von Online-Vorlesungen an. Gegen eine Schutzgebühr können aktuelle Konferenz-Berichte, Studien und animierte Darstellungen bestellt werden. Solche Visualisierungen erklären einfach und verständlich, wie digitales Signieren und verschlüsselte Datenübermittlung funktionieren. Auch ein "ABC der Telematik" fehlt nicht in dem Informations-Paket.
"Wir wollen vor allem Schülern und Studenten Lust auf unsere junge, dynamische Wissenschafts-Disziplin machen", begründet Institutsdirektor Professor Christoph Meinel (48), der auch Lehrstuhlinhaber (C4) für Informatik an der Uni Trier ist, das Engagement seiner wirtschaftsnah, außeruniversitär und gemeinnützig arbeitenden Einrichtung. Abläufe in der Wirtschaft will das Institut für Telematik effizienter, den Alltag einfacher und die Lebensqualität höher machen. So kommen aus der Trierer "Ideen-Schmiede" zum Beispiel so praxisgerechte und anwenderfreundliche Hightech-Lösungen wie die automatische Fahrtenbuchführung per Handheld-Computer, ein digitaler Zeitstempelservice als elektronischer Nachfolger des Posteingangsstempels auf Papier, ein revolutionäres Komprimierungsprogramm, das die Übermittlung medizinischer Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller macht, sowie eine Schleusen-Lösung, die Firmencomputer hundertprozentig gegen Online-Attacken von Hackern abschottet - und damit sicherer ist als die klassischen "Firewalls".
Immer wieder stellt Meinel fest, dass bei Telematik bloß an Autos und Verkehrslenkung gedacht werde. Tatsächlich aber decke die Telematik ein viel weiteres Feld ab: "Sie beschäftigt sich mit den vielfältigen neuen Möglichkeiten, die sich aus der Verschmelzung von Telekommunikation und Informatik ergeben. Das Verknüpfen von Computern, Mobilfunk und Internet erlaubt es jedem, über stationäre und mobile Geräte ständig und überall auf Daten in offenen Netzen zuzugreifen", schwärmt Meinel. Der Telematik kommt - so betont der Trierer Informatik-Professor - als Schlüsseltechnologie zentrale Bedeutung zu für den Übergang von der Informations- zur Wissensgesellschaft. Einer der wichtigsten Motoren für den rasanten technologischen Fortschritt sei das Internet: "Das World Wide Web ist eine universelle und intuitiv zu benutzende Schnittstelle, die weitgehend unabhängig von Herstellern, Betriebssystemen und Plattformen genutzt werden kann".
Das Internet nutzt Meinels Institut für Telematik auch, um an hochtalentierten Wissenschaftler-Nachwuchs zu kommen. Im Moment sind auf der Homepage zum Beispiel wieder Stellen angeboten für Stipendiaten, die während ihrer Tätigkeit am Institut wirtschaftsnah promovieren und gleichzeitig fit für IT-Führungspositionen gemacht werden wollen.
Hintergrund-Informationen zum Institut für Telematik:
Das als eingetragener Verein verfasste gemeinnützige und außeruniversitäre Institut für Telematik ist in seiner Ausrichtung in Deutschland einmalig. Nach gut vier Jahren Arbeit kann es schon auf zwei Patente, vier Promotionen und mehr als 80 Fachbeiträge zu internationalen Konferenzen verweisen. Das Team rund um Professor Christoph Meinel entwickelt anwenderfreundliche und praxistaugliche Hightech-Lösungen. M-Commerce, Internet/Intranet, Sicherheit der Datenkommunikation in offenen Netzen, Telemedizin, Elektronisches Publizieren, Systementwurf und -analyse - das sind die derzeitigen Tätigkeitsfelder des auch international aktiven Spitzenforschungsinstituts. Es ist u.a. Mitglied der Initiative D21 und Träger des Erfinderpreises Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen:
http://www.ti.fhg.de