Über 100 Traktoren testen Rapsöl-Kraftstoff
Die Ende letzten Jahres erfolgte Verlängerung der Antragsfrist beim 100-Schlepperversuch hat sich gelohnt. Nachdem in den letzten Monaten zahlreiche Schlepper für den Versuch gewonnen werden konnten, werden ab September mehr als einhundert Traktoren mit dem Pflanzenkraftstoff fahren um den Beweis zu erbringen, dass sie sowohl unter technischen als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausschließlich mit Rapsöl betrieben werden können. Damit schließt die Startphase des 100-Schlepper-Modellversuchs in Kürze ab.
Drei Jahre lang dürfen die Traktoren nur Rapsöl tanken, das den "Qualitätsstandard für Rapsöl als Kraftstoff" erfüllt. Zudem ist eine Betriebsstundenzahl von wenigstens 800 Stunden im Jahr gefordert, um die notwendige Datenbasis für die wissenschaftliche Auswertung des Modellversuchs zu erlangen.
Die sechs zugelassenen Umrüster passen die Traktorenmotoren mit unterschiedlichen Konzepten an den Rapsölbetrieb an. Allen ist jedoch gemein, dass neben den motorspezifischen Besonderheiten der einzelnen Traktoren auch die Eigenschaften des Rapsöls Berücksichtigung finden. So erfordert die höhere Viskosität des Pflanzenöls Änderungen der Kraftstoffleitungen und eine Erwärmung des Kraftstoffs. Derzeit muss auch davon ausgegangen werden, dass sich die Wechselintervalle des Motorenöls verkürzen.
Reines Rapsöl ist nach ersten Erfahrungen mit den bereits umgerüsteten Traktoren prinzipiell als Kraftstoff geeignet. Jedoch muss die Einhaltung des Qualitätsstandards sichergestellt sein, da technische Störungen bei ungenügender Rapsölqualität nicht auszuschließen sind. Detaillierte, aussagekräftige Ergebnisse liegen voraussichtlich jedoch erst im kommenden Frühjahr vor, wenn die meisten Traktoren die nötigen Betriebsstunden erreicht haben.
Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) unterstützt das 100-Schlepper-Programm mit 3,6 Mio Euro. Es wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) betreut und dem Institut für Energie- und Umwelttechnik der Universität Rostock wissenschaftlich begleitet.
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
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V.i.S.d.P.: Dr.-Ing. Andreas Schütte
Nr. 252 vom 12. September 2002
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