Geschwisterbetreuung an der Universitätskinderklinik
Jetzt haben Eltern schwer erkrankter Kinder an der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit deren Geschwister in die Obhut der Geschwisterbetreuung zu geben. Zwei Erzieherinnen kümmern sich dort tagsüber um die Kinder, spielen, helfen und trösten auch einmal.
Jetzt haben Eltern schwer erkrankter Kinder an der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit deren Geschwister in die Obhut der Geschwisterbetreuung zu geben. Zwei Erzieherinnen kümmern sich dort tagsüber um die Kinder, spielen, helfen und trösten auch einmal. Eine große Hilfe waren sie auch für Familie Hoffmann aus Weißenfels. Tochter Stacy-Lena besucht seit ein paar Wochen die Geschwisterbetreuung und fühlt sich rundum wohl.
Wenn ein Kind schwer erkrankt bedeutet dies eine anstrengende Zeit für die ganze Familie. Die Eltern kümmern sich oft ununterbrochen über einen längeren Zeitraum um den jungen Patienten, um mit ihrer Liebe und Zuwendung die Genesung zu unterstützen. Doch auch die Geschwister der erkrankten Kinder müssen 'behandelt' werden. Nicht selten fühlen sich diese vernachlässigt und unverstanden, der gewohnte Familienrhythmus ist gestört.
Die Geschwisterbetreuung der Leipziger Universitätskinderklinik hilft in dieser schweren Lebenssituation. Die zwei Erzieherinnen Carola Kuntze und Karin Kusek kümmern sich tagsüber um die Geschwisterkinder und nehmen so den Eltern weitere Belastungen ab. "Es ist nicht nur Aufbewahrung. Die Kinder und die Eltern sollen das Gefühl haben, dass es bei uns möglich ist zu spielen, Spass und Freude zu haben, dass wir auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Wünsche haben.", so das Ziel der beiden Frauen. Die Kinder können spielen, kreativ tätig sein oder nach der Schule Unterstützung bei den Hausaufgaben erhalten.
Zudem sei es wichtig, das die Geschwisterkinder so weit wie möglich in die Behandlung ihres Bruders oder ihrer Schwester einbezogen werden. So sind sie besser in der Lage die neue Situation zu verarbeiten, die Ängste und Sorgen werden abgebaut und die Verbundenheit in der Familie wird gestärkt. "Egal ob Ärztin oder Erzieherin, es gehört eine gewisse Liebe dazu, das mache ich mit Leib und Seele.", erklärt Carola Kuntze
Auch Familie Hoffmann ist den Ärzten, Schwestern und Erzieherinnen der Klinik dankbar. Als Ende August der sechzehnjährige Sohn Steve mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung aus Weißenfels eingeflogen wurde, änderte sich das Familienleben vom einen auf den anderen Tag. Die Eltern Mike und Simone Hoffmann wachten stundenlang am Bett des schwerkranken Jungen, während die sechsjährige Stacy-Lena in der Geschwisterbetreuung blieb. "Wir konnten uns ganz auf Steve konzentrieren, denn Stacy war in sehr guten Händen.", erklärt der Vater, der mit seiner Familie im Ronald McDonald Haus kostenlos wohnt.
Stacy gefällt es bei den beiden Erzieherinnen, die zeitweise bis zu sechs Kinder aufnehmen, sehr gut. Sie fühlen sich alle wie eine große Familie, ein 'Superteam', meinen die Hoffmanns. Die Geschwisterbetreuung wird vom Amt für Familie und Soziales, sowie dem Arbeitsamt der Stadt Leipzig gefördert. "Für das kranke Kind ist es wichtig, die Zuwendung und Liebe der Eltern ständig zu spüren. Das ist ausschlaggebend für die physische und psychische Genesung. Um die Eltern zu entlasten können die Geschwister der Patienten bei uns kostenlos betreut werden. Für sie ist es elementar eine gewisse 'Normalität' aufrechtzuerhalten und ihnen das Gefühl zu geben nicht allein zu sein.", erklärt Prof. Dr. Wieland Kiess, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche.
Fotos zu diesem Thema finden Sie in der Pressemitteilung: http://www.uni-leipzig.de/presse2002/geschwister.html
Die druckfähigen Fotos können Sie in der Pressestelle per mail bei rkuehn@uni-leipzig.de bestellen.
weitere Informationen: Carola Kuntze
Telefon: 0341 97 26 158
Adina Schultz
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