Digitalisierung medizinischer Bilder nützt Patienten und Ärzten - Medica-Premiere für Trierer Lösung
Düsseldorf/Trier. Die Vorstellung einer neuartigen Software, die Ärzten das Speichern und Versenden digitaler medizinischer Bilder drastisch erleichtern soll, hat das Trierer Institut für Telematik e.V. (www.ti.fhg.de) für die Fachmesse Medica (20. bis 23. November in Düsseldorf, Stand 16/H05, 06) angekündigt. Wie der Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums fürs Internet, Professor Christoph Meinel, mitteilte, können Krankenhäuser und Arztpraxen mit dem "DICOM-Manager" Röntgen-, Tomographie- und Ultraschall-Bilder auf jedem beliebigen Datenträger archivieren - komprimiert oder im Originalumfang. Auf Wunsch wird auf den jeweiligen Datenträger (CD, DVD, Streamer, Festplatte, Datenbank) auch ein Betrachtungsprogramm geschrieben, das es erlaubt, die Bilder an jedem normalen PC anzuschauen. Auch der Versand der Bilder per E-Mail sei mit dem DICOM-Manager sehr einfach. DICOM ist ein in der Medizin weltweit anerkanntes Format für digitale Bilddaten.
"Der DICOM-Manager ist die Weiterentwicklung unseres Patienten-CD-Systems", berichtet Prof. Meinel. Dieses soll Kranken unnötige Strahlenbelastung durch Mehrfach-Röntgen ersparen helfen. Bei Untersuchungen kann der Arzt Röntgenbilder, aber auch Tomographie- und Ultraschall-Aufnahmen als digitale Daten schnell auf eine CD-ROM brennen. Der Patient bekommt die CD ausgehändigt und kann sie zu jedem anderen Arzt mitnehmen. Eine leistungsfähige Betrachtungs-Software, die auf der Patienten-CD gespeichert ist, sorgt dafür, dass die Bilder an jedem herkömmlichem PC angeschaut werden können - verlustfrei und in hervorragender Qualität. Nach Meinels Beobachtung schreitet die Digitalisierung medizinischer Bilder in Arztpraxen und Krankenhäusern immer mehr voran. Arzt und Patient hätten beide ihren Nutzen davon.
Auf der diesjährigen Medica wird das Institut für Telematik auch bessere Diagnosemöglichkeiten mit dreidimensionalen Bildern präsentieren. Vorgestellt wird eine Software, mit der herkömmliche Tomographie-Aufnahmen so bearbeitet werden, dass aus einer Bildserie ein dreidimensionales Objekt hergestellt werden kann. Wie Professor Christoph Meinel berichtet, ist der Arzt dann bei Diagnosen in der Lage, solch ein 3-D-Objekt am Computer-Bildschirm frei zu bewegen und es sogar zu "durchwandern". Demonstrieren werden das die Trierer Gesundheitstelematik-Spezialisten am Beispiel der Tomographie-Aufnahme eines Kiefers, bei der die Bildumwandlung die Diagnose einer Zahnwurzelerkrankung wesentlich erleichtert.
Erst im März diesen Jahres hatte das Institut für Telematik e.V. auf der CeBIT das patentierte Bildkomprimierungs-Verfahren "Dicomzip" vorgestellt. Es macht die Übermittlung medizinischer Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller als bisher - wichtig für die Behandlung von Patienten in der Unfallmedizin, aber auch für den Bilddatenaustausch zwischen Radiologen, Chirurgen und Orthopäden. Das Verfahren sorgt in Arztpraxen und Kliniken ferner dafür, dass die gewaltigen Datenmengen für Röntgen-, Tomographie- und Ultraschall-Bilder künftig zum Teil nur noch mit 10 Prozent ihres Ursprungsumfangs archiviert zu werden brauchen.
Das als eingetragener Verein verfasste gemeinnützige und außeruniversitäre Institut für Telematik ist in seiner Ausrichtung in Deutschland einmalig. Nach gut vier Jahren Arbeit kann es schon auf zwei Patente, vier Promotionen und mehr als 80 Fachbeiträge zu internationalen Konferenzen verweisen. Die gut 50-köpfige Mannschaft rund um Prof. Christoph Meinel (48) entwickelt anwenderfreundliche und praxistaugliche Hightech-Lösungen für den Bereich, wo Telekommunikation und Informatik verschmelzen. @security, @banking, @knowledge, @government, @publishing, @learning und @health - das sind die derzeitigen Tätigkeitsfelder des Instituts. Es ist u.a. Mitglied der Initiative D21 und Träger des Erfinderpreises Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen:
http://www.ti.fhg.de