Wenn das Herz aus dem Takt kommt: Herzrhythmusstörungen
Am 6. November 2002 findet ein Patientenforum zum Thema "Herzrhythmusstörungen" statt. Wir interviewten dazu den Spezialisten für Herz- und Gefäßerkrankungen Prof. Dr. Dietrich Pfeiffer vom Universitätsklinikum Leipzig.
Am 6. November 2002 findet ein Patientenforum zum Thema "Herzrhythmusstörungen" statt. Wir interviewten dazu den Spezialisten für Herz- und Gefäßerkrankungen Prof. Dr. Dietrich Pfeiffer vom Universitätsklinikum Leipzig
Zeit: 6. November 2002 15-18 Uhr,
Ort: Sitzungssaal des Neuen Rathauses
Herr Prof. Pfeiffer, Sie leiten eine Leipziger Veranstaltung der Deutschen Herzstiftung zum Thema Herzrhythmusstörungen. Warum halten Sie dieses Thema für so wichtig?
Fast eine Million Menschen in Deutschland leiden häufig oder hin und wieder an Herz-Rhythmus-Störungen. Diese können harmlos sein, manchmal liegt ihnen aber eine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde. Der Informationsbedarf hierzu ist sehr groß.
Was sind Herzrhythmusstörungen und wie machen sie sich bemerkbar?
Ein Muskelgeflecht am rechten Vorhof des Herzens, der sogenannte Sinusknoten, sendet Impulse für den Herzschlag aus. Etwa 60 bis 80 mal in der Minute schlägt unser Herz normalerweise, bei körperlicher Anstrengung oder psychischer Belastung schlägt es etwas schneller. Einige Menschen klagen aber über regelrechtes Herzrasen ohne ersichtliche Ursache oder das Gefühl, dass der Herzschlag kurz aussetzt. Angst, innere Unruhe, Schwindel bis hin zur Bewußtlosigkeit, Übelkeit, Luftnot, Beklemmungen oder Schmerzen in der Brust, Leistungsminderung oder Abgeschlagenheit sind weitere Symptome, die die Betroffenen schildern. Im schlimmsten Falle kommt es zum Herzstillstand.
Wie stellt der Arzt die Ursache für Herzrhythmusstörungen fest?
Zunächst befragt der Arzt den Patienten zu seinen Beschwerden. Er misst den Puls und hört die Herztöne ab. Dann kann er verschiedene EKG's anfertigen lassen bzw. eine Herz-Katheteruntersuchung durchführen. Daraus kann er ableiten, welche Ursache der Symptomatik zugrunde liegt und eine gezielte Behandlung einleiten. Diese wird bei einer Herzmuskelschwäche anders sein als bei einer Schilddrüsenerkrankung z.B.
Können Sie auf einige Behandlungsmethoden näher eingehen?
Wie gesagt, die Behandlung ist abhängig von der Ursache. Zunächst sollte immer die der Rhythmusstörung zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden. Eine Störung im Elektrolythaushalt des Körpers z.B. muss ausgeglichen werden. In der Regel werden Herzrhythmusstörungen erfolgreich durch Medikamente, sogenannte Antiarrhythmika, behandelt. Seit Jahrzehnten werden erfolgreich Herzschrittmacher implantiert. In vielen Fällen hilft die Katheterablation, bei der mittels eines plötzlichen Stromstosses überflüssige Leitungsbahnen am Sinusknoten unterbrochen werden. Manchmal muss man auch operieren.
weitere Informationen: Prof. Dr. Dietrich Pfeiffer
Telefon: 0341 97 12650
E-Mail: pfeifd@medizin.uni-leipzig.de