Neues Graduiertenkolleg zum ubiquitären Rechnen
Neues Graduiertenkolleg zum ubiquitären Rechnen in der Informationstechnik
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte und finanziell unterstützte Graduiertenkolleg "Systemintegration für ubiquitäres Rechnen in der Informationstechnik" an der TU Darmstadt hat seine Arbeit aufgenommen. Gegenstand des Kollegs ist die fachübergreifende Forschung und Graduiertenausbildung auf dem Gebiet der in Alltagsgegenstände und die tägliche Umgebung eingebetteten Rechner ("ubiquitäres Rechnen").
Ubiquitäres Rechnen kann als die "dritte Welle" des elektronischen Rechnens bezeichnet werden. Zuerst wurden Großrechner eingesetzt, die von vielen Menschen gemeinsam benutzt wurden. Heute werden hauptsächlich PCs eingesetzt, wobei ein Rechner in der Regel jeweils einem Benutzer zugeordnet ist. Der Rechner ist dabei ein eigenständiges Gerät, das vom Nutzer bedient wird. Eine Vision, die bald Wirklichkeit werden könnte, ist das sogenannte ubiquitäre Rechnen. Hier werden kleine und kleinste Rechner in Alltagsgegenstände und in die persönliche Umgebung des Benutzers integriert, ohne dabei als eigenständige Geräte zu erscheinen. Dadurch, dass die Technologie in den Hintergrund tritt, um unauffällig ihren Dienst zu verrichten, wird der Nutzer fast vollständig von der Kenntnis aller (technischer) Details der verwendeten Ressourcen entbunden. Computer werden einfache, überall und immer (ubiquitär) verfügbare Werkzeuge sein, die der Mensch intuitiv und selbstverständlich zum Erreichen seiner Ziele einsetzt. Dem einzelnen Nutzer sind dabei viele Rechner zugeordnet.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Rechnerstrukturen in den Anwendungen aufgehen und miniaturisiert werden, so dass sie schließlich tragbar werden und sich in die Umgebung integrieren lassen, ohne vom Benutzer als störend bemerkt zu werden. Solche Rechner bezeichnet man als allgegenwärtige oder ubiquitäre Einheiten. Die Untersuchung und Entwicklung solch heterogener Systeme ist Gegenstand des neuen Graduiertenkollegs. Dazu müssen die meist sehr speziellen, an den einzelnen Fachgebieten vorhandenen Methoden zusammengebracht werden.
Derartige informationsverarbeitende Systeme reichern die sie beherbergenden Gegenstände mit einer Art von "Intelligenz" an. Dabei müssen diese "Smart Devices", wie sie auch genannt werden, mit der Umgebung und anderen Geräten interagieren und kommunizieren können. Neben der bisherigen Software- und Hardware-Integration wird eine zusätzliche Verknüpfung mit der Netzwerktechnologie und Nachrichtentechnik erforderlich sein. Die einzelnen Subsysteme müssen dabei aufeinander abgestimmt und hochintegriert sein, damit sie vom Benutzer möglichst wenig bemerkt werden. Ubiquitäres Rechnen umfasst sowohl mobiles Computing (Mobilität der Ressourcen) als auch nomadisches Computing (Mobilität der Nutzer). Ein System, welches die Grundlage für ubiquitäres Computing bildet, muss die verteilten, gemeinsam genutzten Ressourcen verwalten und den Nutzern transparent bezüglich Netzwerk, Ort und Verteilung zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Manfred Glesner, Mikroelektronische Systeme, Tel. 06151/16-5136, E-mail glesner@mes.tu-darmstadt.de, Dipl.-Inform. Peter Zipf, Tel. 06151/16-4337, E-mail zipf@mes.tu-darmstadt
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