Entstehung durch Druck - GBE-Heft 12 zu Dekubitus erschienen
Nach vorsichtigen Schätzungen entwickeln in Deutschland jährlich mehr als 400.000 Menschen ein behandlungsbedürftiges Druckgeschwür, in der Fachsprache Dekubitus genannt. Dekubitus ist Thema des zwölften Heftes der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) am Robert Koch-Institut. Dekubitusgefährdet sind vor allem immobile, kranke sowie oft ältere Menschen und damit Bewohner und Patienten in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens, aber auch Pflegebedürftige in der häuslichen Umgebung, wenn zum Beispiel pflegende Angehörige nicht ausreichend über die Risiken des Wundliegens informiert sind. Druckgeschwüre sind Ergebnis sich gegenseitig verstärkender Faktoren: Mobilitätseinschränkungen, Durchblutungsstörungen der Haut, Erkrankungen oder Beeinträchtigungen des Stoffwechsels sowie Erkrankungen oder Schädigungen der Haut selbst.
Das GBE-Heft informiert über Krankheitsbild und Vorkommen der Erkrankung und gibt eine Übersicht über Risikofaktoren, medizinische Folgen, gesundheitsökonomische Auswirkungen, Behandlungsmöglichkeiten, Versorgungsstrukturen sowie rechtliche Aspekte. Außerdem wird die Bedeutung einer rechtzeitigen Vorbeugung hervorgehoben. Zum Beispiel ist zu Beginn eines pflegerischen Auftrags eine standardisierte Einschätzung des Dekubitusrisikos unabdingbar. Im Zentrum der vorbeugenden Maßnahmen steht die Verminderung längerfristiger Druckausübung auf gefährdete Hautareale wie Steiß und Ferse. Insgesamt sind in Deutschland hinreichend wissenschaftlich abgesicherte Kenntnisse zum Themenkomplex Dekubitus vorhanden. "Es gilt, dieses Wissen flächendeckend in der alltäglichen Praxis zu implementieren", heißt es in der Veröffentlichung.
Ein Dekubitus entwickelt sich, wenn der Auflagedruck über betroffenen Hautarealen längerfristig den Blutdruck in den kleinsten Blutgefäßen überschreitet. Es kommt zu Störungen der Durchblutung mit mangelndem Stoffaustausch in den entsprechenden Hautpartien. Die Folge sind Zelltod (Nekrose) und Zerstörung des Gewebes. Druckgeschwüre sind für die Betroffenen sehr belastend, und die Behandlung ist langwierig und teuer.
Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit knapp zwei Jahren regelmäßig Themenhefte. Die Themen umfassen alle Bereiche des Gesundheitswesens. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe.
Das GBE-Heft "Dekubitus" kann kostenlos schriftlich angefordert werden:
Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin,
Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de.
Weitere Informationen: www.rki.de/GBE/GBE.HTM
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Herausgeber:
Robert Koch-Institut
Pressestelle
Nordufer 20
13353 Berlin
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