Total verharzte Arbeitsmarktpolitik?
Podiumsdiskussion zur Reform der Arbeitsmarktpolitik am 12. Februar an der Universität Jena
Jena (04.02.03) Sind Mini-Jobs ein Rezept gegen Arbeitslosigkeit? Ist Leiharbeit der richtige Weg aus der Arbeitslosigkeit in Thüringen? Stärken neue Zumutbarkeitsregeln die Wiedereingliederungschancen auf dem Arbeitsmarkt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich am 12. Februar eine öffentliche Podiumsdiskussion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 16.30-19.30 Uhr werden im Hörsaal 24 des Uni-Hauptgebäudes (Fürstengraben 1) Experten, darunter der Thüringer DGB-Landesvorsitzende Frank Spieth, über die neuen Reformvorschläge zur Arbeitsmarktpolitik reden.
Die Reform des Arbeitsmarktes durch die Vorschläge der Hartz-Kommission stellt einen grundlegenden Strategiewechsel in der Arbeitsmarktpolitik dar, dessen Folgen in der öffentlichen Debatte kaum thematisiert werden, meint die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Thüringen (KoWA). Die KoWA Thüringen, die die Diskussion veranstaltet, sieht andererseits kritische wissenschaftliche sowie gewerkschaftliche Positionen zum Hartz-Konzept, seiner Programmatik und dem politischen Vorgehen, die es wert sind, diskutiert zu werden. Alternative Vorschläge fordern z. B. eine Stärkung der Rechte von Arbeitslosen, eine Verknüpfung von Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik oder eine beschäftigungsfördernde Wirtschafts- und Finanzpolitik.
In einer Diskussion mit Podium und Publikum soll das Hartz-Konzept kritisch auf seine Wirksamkeit auf dem Arbeitsmarkt der neuen Bundesländer, speziell dem Thüringer Arbeitsmarkt, untersucht werden. Davon ausgehend sollen mögliche Alternativen erörtert werden.
Die KoWA ist im Sommer 2002 als unabhängiger Verein von Gewerkschaftlern und Wissenschaftlern gegründet worden. Ihr Ziel ist es, Forschungsergebnisse der Universität für Arbeitnehmer und Mitbestimmungsträger verfügbar zu machen. Umgekehrt sollen Probleme aus Arbeitswelt und Wirtschaft in die Hochschulen getragen und Forschungsprojekte unterstützt werden.