Berlinale 2003: HFF-Student debütiert mit BEFREITE ZONE
In der Reihe Perspektive Deutsches Kino stellt Norbert Baumgarten, Regiestudent an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", seinen Diplomfilm BEFREITE ZONE vor. Der 90-Minüter ist sein erster Langfilm, den er mit Ö Film, Junifilm, ORB und ZDF außerhalb der Hochschule produzierte.
BEFREITE ZONE ist eine bissige Satire über den Aufschwung Ost. Die Handlung spielt Mitte der 90er in Sässlen, einer Kleinstadt östlich der Elbe. Die Sässlener wollen ihr Stück vom Kuchen abhaben. Blauäugig und zu jedem Risiko bereit durchleben und durchlieben sie die Höhen und Tiefen der Konjunktur. "Seitensprünge, Seifenblasen und Totschlag in einem Liebesfilm mit Zonenfußball und Happyend" fasst Norbert Baumgarten seinen Film zusammen. Micha betrügt Sylvia mit Kerstin. Kerstin betrügt Micha mit Sven. Sylvia betrügt Micha mit Ade. Ade heißt "Blondi", ist schwarz und betrügt Sylvia mit Heidi und umgekehrt. Bärbel betrügt Rolf. Rolf bekommt nichts auf die Reihe. Benny will Katja. Katja will nicht. Timo stirbt. Otto wird erwischt und Inge heult. Am Ende wird alles gut. Eine Geschichte für ein aufgeklärtes Publikum, dessen Vorurteile endgültig bestätigt werden sollen.
Bei der Auswahl des Teams griff Baumgarten auf Bewährtes zurück. Mit Jan Philipp Lange, Produktion (Junifilm - zusammen mit Anke Hartwig und Niklas Bäumer), und Jürgen Winkelblech, Schnitt, arbeitete er schon mehrfach bei HFF-Produktionen zusammen. Für beide ist BEFREITE ZONE ebenfalls die praktische Diplomarbeit. Auch Tonmann Tino Degen studierte an der HFF. Mit einem, gemessen an den Kosten einer durchschnittlichen Kinoproduktion, absoluten low budget, realisierte das Team den Film mit 42 Darstellern in nur 30 Drehtagen an 27 Drehorten.
Norbert Baumgarten wurde 1973 in Bautzen geboren und ist gelernter Werkzeugmacher. 1992 zog es ihn nach Berlin zum Film. Er war Fahrer, Aufnahmeleiter, Regieassistent und realisierte nebenbei eigene Projekte, arbeitete als Videoartist, Bühnenbildner und Autor. Seit 1997 studiert er an der HFF Regie. Es entstanden zahlreiche Kurzfilme: "Die Abenteurerin" (1999), "Sex & Crime", "Happy End", "Flachschwimmer" (alle 2001). BEFREITE ZONE ist sein erster Langfilm. Drücken wir ihm die Daumen, dass er auf der Berlinale einen Verleiher findet, damit die "Befreite Zone" dem normalen Kinopublikum nicht länger vorenthalten bleibt.
Berlinale-Aufführungen:
Sa, 08.02.2003, 21:00 Uhr, CinemaxX 3; So, 09.02.2003, 16:00 Uhr CinemaxX 6 und 20:00 CinemaxX 1;
weitere Infos und Pressefotos im Internet
Weitere Informationen:
http://www.befreitezone.de