Europäische Führung auf dem Gebiet der Neutronenforschung muss erhalten bleiben
Auf der Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrates hat das Bundeskabinett über die Großgeräte der Grundlagenforschung entschieden, die derzeit als förderungswürdig angesehen werden. Demnach sollen von den neun vorgeschlagenen Projekten insgesamt vier gefördert werden. Zwei davon hatte der Wissenschaftsrat zur direkten Förderung empfohlen, zwei mit Auflagen. Forschungsministerin Hannelore Kraft: "Ich bedauere es sehr, dass die Spallations-Neutronenquelle nicht zum Kreise der Großgeräte gehört, die von Bundesministerin Bulmahn als derzeit förderungswürdig eingestuft wurden."
Für die Entscheidung des Bundeskabinetts, die ESS derzeit nicht zu fördern, war dabei nicht die wissenschaftliche Rentabilität des Projektes maßgeblich, sondern die derzeit - auch bei den europäischen Partnern - schwierige Haushaltssituation, betonte Kraft. Hingegen hob das Europäische Konsortium die Notwendigkeit des Projekts aus wissenschaftlicher Sicht hervor.
Der Wissenschaftsrat hatte im Dezember vergangenen Jahres eine zweite Begutachtungsrunde für die Europäischen Spallations-Neutronenquelle (ESS) verabredet. Ministerin Kraft: "Über das Verfahren werden wir mit dem Wissenschaftsrat auf jeden Fall im Gespräch bleiben. Ich halte eine zweite Begutachtung weiterhin für erforderlich, um zu den wissenschafts- und forschungspolitischen Optionen in Deutschland und Europa belastbare Anhaltspunkte zu erhalten." Ziel der Landesregierung Nordrhein-Westfalen sei daher, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die europäische Führung auf dem Gebiet der Neutronenforschung zu erhalten.