Alter Wein in neuen Schläuchen oder große Reform?
PISA-Experte spricht am 13. Februar an der Uni Jena über europäische Lehrerbildung
Jena (07.02.03) Nicht erst seit der PISA-Studie ist deutlich geworden, dass sich unsere Schulen und die Lehrerbildung verändern müssen. Aber nach welchem Modell soll dies geschehen? Eine Antwort darauf geben wird Prof. Dr. Klaus-Jürgen Tillmann, Wissenschaftlicher Leiter der berühmten Laborschule und Mitglied des deutschen PISA-Konsortiums, während des nächsten Bildungspolitischen Kolloquiums an der Universität Jena. Er hält am 13. Februar um 20 Uhr im Hörsaal 8 des Uni-Campus (Carl-Zeiß-Str. 3) einen öffentlichen Vortrag zum Thema "BA-MA-Modelle in der Lehrerbildung".
Sein Referat wird um drei Fragenkomplexe kreisen: Soll man nach den Vorschlägen der Kultusminister vorgehen oder aber nach dem europäischen Modell von Bachelor (BA) und Master (MA)? Soll man alle drei Phasen der Lehrerbildung reformieren, wie man sich dies nach dem Jenaer Modell der Lehrerbildung vorstellt, oder aber soll man sich zunächst auf die erste Phase der Lehrerbildung beschränken? Sind Kurzstudien die Lösung des Problems oder stellen sie das Problem dar? Tillmann wird bei seinen Antworten auf Reformerfahrungen aus der Universität Bielefeld zurückgreifen.
Im Bildungspolitischen Kolloquium, das von den Jenaer Professoren Peter Fauser und Will Lütgert gemeinsam mit Staatssekretär Hermann Ströbel vom Thüringer Kultusministerium geleitet wird, soll kritisch geprüft werden, ob das BA-MA-Modell die Chance bietet, die für die Lehrertätigkeit notwendigen Kompetenzen an Studierende zu vermitteln.