Lichtempfindlichkeit der Haut "erlauschen"
Das Institut für Biophysik an der Universität Hannover entwickelt lasergestützte Messmethode
Wenn die Sonne scheint, geht es uns gut. UV-Strahlung sorgt für gute Laune, regt die Vitamin D Bildung an und sorgt für ein stabileres Immunsystem. Doch zuviel Sonne - das ist mittlerweile allgemein bekannt - kann große Hautschäden anrichten. Sonnenbrand, ein erhöhtes Hautkrebsrisiko, beschleunigte Hautalterung und allergische Reaktionen können die Kehrseite zu intensiver UV-Bestrahlung sein. Schutz für die Haut versprechen Sonnencremes, die je nach Hauttyp verschiedene Lichtschutzfaktoren anbieten.
Doch gerade bei der Bestimmung des Hauttyps hapert es an zuverlässigen Daten. Bislang werden Patienten für Bestrahlungstherapien oder Solariumsbesucher fast ausschließlich nach Augenschein einem der sechs Hauttypen zugeordnet. Empfindlichkeiten für einzelne Wellenlängen des UV-Lichts müssen individuell ausprobiert werden. Dies ist einer der Gründe weswegen am Institut für Biophysik der Universität Hannover wird eine Methode entwickelt wird, die es mit Hilfe eines optoakustischen Sensors ermöglicht, die Lichtempfindlichkeit der Haut zu messen, ohne sie dabei zu verletzen.
Ein Laserstrahl, der die Wellenlängen des UV-Lichtes umfasst, wird dabei auf die Haut geschickt, die sich lokal erwärmt und kurzzeitig ausdehnt. Dabei sendet das Gewebe eine Ultraschallwelle aus, die wiederum gemessen wird. "So können wir erkennen, wie tief die UV-Strahlung in die Haut eindringt", erklärt Merve Meinhardt, Doktorandin am Institut für Biophysik, die dieses Projekt betreut.
Ziel ist nicht nur, ein möglichst einfaches Gerät zu entwickeln, das in Arztpraxen oder Solarien zu Bestimmung der Lichtempfindlichkeit beiträgt, sondern insbesondere, eine Datengrundlage für die Empfindlichkeit der unterschiedlichen Hauttypen zu schaffen. "Derzeit läuft das Projekt noch im Selbstversuch", sagt Meinhardt. Doch mittelfristig sollen zehn Probanden pro Hauttyp untersucht werden. "Damit sollen die optischen Eigenschaften der Haut genauer vermessen werden und so eine verbesserte Grundlage für die Erforschung von UV-Wirkungen in der Haut geschaffen werden", ergänzt Ronald Krebs, ebenfalls Doktorand am Institut für Biophysik, der dieses Projekt gemeinsam mit Prof. Angelika Anders ins Leben gerufen hat.
Zugleich wollen die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Anders Vergleiche mit künstlich gezüchteter Haut anstellen, wie sie normalerweise in den Labors der großen Kosmetikunternehmen verwendet wird. "So können wir feststellen, ob die künstliche Haut in puncto Lichtempfindlichkeit dieselben Eigenschaften aufweist wie natürliche", erklärt Prof. Anders.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Fragen stehen Ihnen Merve Meinhardt und Ronald Krebs unter Tel. 0511/762-19014,
E-Mail Meinhardt@biophysik.uni-hannover.de oder krebs@biophysik.uni-hannover.de gern zur Verfügung