Noch Heilungschancen für das kranke Gesundheitswesen? - Aktuelle Dokumentation im Internet
Die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenkassen wird ständig größer. Eine grundlegende Reform oder Sanierung des Gesundheitssystems ist trotz Anregungen aus der Wissenschaft nicht in Sicht. Das IZ Sozialwissenschaften hat jetzt eine Dokumentation zum Thema vorgelegt.
Auch zu Anfang des Jahres 2003 sind die großen strukturellen Probleme des Gesundheitswesens noch immer ungelöst. Die Kluft zwischen den sozialversicherungsfinanzierten Einnahmen der Krankenkassen und den ständig steigenden Ausgaben wird immer größer.
Auf der Kostenseite stellt die stationäre Krankenversorgung einen der größten Bilanzposten dar. Von den 30 OECD-Mitgliedsländern hatte Deutschland im Jahr 2000 mit 9,6 Tagen die höchste durchschnittliche Krankenhausverweildauer. Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor ist die hohe Arztdichte: im Jahr 2000 lag die Zahl der Ärzte um 132 Prozent über der Zahl von 1970. Auch die Kosten für Arzneimittel stellen eine hohe finanzielle Belastung dar.
Die vielfältigen und kontroversen Diskussionen zwischen den Parteien und den beteiligten Interessengruppen über dringend erforderliche Maßnahmen zur Kostenreduzierung lassen befürchten, daß die politischen und gesellschaftlichen Kräfte in der Bundesrepublik kurzfristig nicht zu einer grundlegenden Umgestaltung des Gesundheitswesens in der Lage sind. Dabei gibt es jede Menge Anregungen zu neuem Denken und Handeln von Seiten der Wissenschaft.
Bereits 1999 hatte das IZ Sozialwissenschaften eine Dokumentation zum Gesundheitswesen vorgelegt. Wegen der großen Nachfrage und der unverminderten Aktualität des Themas erscheint jetzt eine Fortsetzung:
"Das kranke Gesundheitswesen und seine Heilungschancen/2"
bearbeitet von Gisela Ross-Strajhar
IZ Sozialwissenschaften: Bonn, Dezember 2002, 203 Seiten.
Die vollständige Dokumentation ist kostenlos im Internet zugänglich:
http://www.gesis.org/Information/Themen/Fokus/gesundheit2/gesundheit2.pdf
Sie enthält Beschreibungen von 261 Veröffentlichungen und Forschungsprojekten aus den Jahren 2000-2002, die sich mit den Problemen und Reformansätzen im Gesundheitswesen, mit Public Health, Gesundheitsförderung und Prävention, Krankenversorgung und Pflege sowie mit den Gesundheitssystemen in anderen Ländern befassen.
Für Interessenten ohne Internetzugang gibt es auch eine gedruckte Fassung, die für 10,- EUR beim IZ Sozialwissenschaften, Lennéstr. 30, 53113 Bonn, erhältlich ist.
Weitere Informationen:
http://www.gesis.org/Information/Themen/Fokus/gesundheit2/gesundheit2.pdf