Neues NMR-Spektrometer der Superklasse kann das 350.000fache des Erdmagnetfelds erzeugen
Heute in Bayreuth angeliefert. Dient der Erforschung räumlicher Strukturen von Biomolekülen im atomaren Detail
Bayreuth (UBT). Das "Superding" ist jetzt in Bayreuth: ein Kernspinresonanzspektro-meter der höchsten Leistungsklasse wurde heute angeliefert und bei klirrender Kälte an seinen Bestimmungsort, die neue NMR-Halle gebracht. Zum Entladen des 5 Ton-nen schweren wissenschaftliche Geräts wurde ein Spezialkran benötigt, und der Transport in die Forschungshalle geschah mittels Luftkissentechnik.
In der weitgehend schwingungsfreien und fast ausschließlich aus Holz bestehenden Laborhalle wird das Spektrometer nun in-stalliert und dann - wie ein bereits in Betrieb befindliches, kleineres Schwestergerät - zu der Erforschung räumlicher Strukturen von Biomolekülen im atomaren Detail einge-setzt. Diese am Lehrstuhl für Struktur und Chemie der Biopolymere (Professor Dr. Paul Rösch) betriebene Grundlagenarbeit ist Basis für weitere biochemische und bio-medizinische Forschung.
Der Kern des Spektrometers sind Magnet-spulen aus supraleitenden Materialien, die zunächst mit Hilfe von flüssigem Stickstoff auf etwa -180 Grad Celsius und in einer weiteren Hülle mit flüssigem Helium auf et-wa -240 Grad Celsius abgekühlt werden. Insgesamt kann ein Magnetfeld erzeugt werden, das 350 000 mal stärker ist, als das Magnetfeld der Erde.
Beide Bayreuther NMR-Spektrometer stel-len einen Wert von über 6 Mio. Euro dar und sind vom Freistaat Bayern im Rahmen der High-Tech-Offensive, dem Bund und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert worden. Das NMR-Labor ist eine Teilmaßnahme im Rahmen der Initiative von "BioMedTec" Bayreuth, die von mehre-ren Arbeitsgruppen des Zentrums für Mole-kulare Biowissenschaften an der Universität ins Leben gerufen worden ist.
Weitere Informationen:
http://www.uni-bayreuth.de/presse/mitteil/06-nmr
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